Für Pänz in Mumbai
Neuer Verein aus Nippes möchte den Müllkindern Bildung ermöglichen

Der Pädagoge David Marx hat sich in Mumbai das Gyanssaathi-Projekt angeschaut, das sich für die Rechte der Müllkinder einsetzt. | Foto: Feuser
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Nippes - (rs) Mumbai, ehemals Bombay, ist die wichtigste Hafenstadt Indiens und
eine der größten Städte der Erde. Die Hauptstadt des Bundestaates
Maharashtra ist zwar das wirtschaftliche Zentrum Indiens, aber dennoch
leben hier tausende Menschen in unbeschreiblicher Armut, von der auch
viele Kinder betroffen sind. Kaum vorstellbar, dass hunderte von ihnen
auf der größten Müllkippe des Subkontinents leben müssen und
tagtäglich den teils giftigen Abfall nach verwertbaren Teilen
durchsuchen. Aber es gibt Hoffnung, denn zum Beispiel das
Gyanssaathi-Projekt setzt sich für die Rechte der Müllsucher-Kinder
ein und ermöglicht einigen von ihnen die Chance auf Schulbildung und
eine bessere Gesundheitsversorgung.

Bereits vor einigen Jahren hat sich die Pädagogin Inga Feuser aus
Nippes vor Ort vom Elend der Kinder ein Bild gemacht. Nach ihrer
Rückkehr aus Indien hat sie beschlossen, den Müllkindern aus Mumbai
zu helfen. Gemeinsam mit ihrem Kollegen David Marx vom
Geschwister-Scholl-Gymnasium in Pulheim ist Inga Feuser mit einigen
Schülern im Rahmen eines Schüleraustauschs nach Mumbai geflogen.
Dort haben sich die Pädagogen und ihre Schüler das
Gyanssaathi-Projekt und die Slum-Viertel der Metropole angeschaut.
„Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass dieses Hilfsprojekt sehr
gute Arbeit leistet“, sagt David Marx. Es sei ein überschaubares
Projekt, das zwar nur über wenige Mittel verfügt, aber damit viel
erreicht.

Die Pädagogen hatten nach ihrer Rückkehr aus Mumbai beschlossen, den
Verein „Madata Suru“, Selbsthilfe für Mumbais Kinder, zu
gründen, der das Gyanssaathi-Projekt mit finanziellen Mitteln in
seinen Bemühungen um die Müllkinder unterstützen soll. Zuspruch
für ihr Vorhaben haben sie auch von der Deutschen Kindernothilfe und
von der Diözese Köln erhalten.

Primäres Ziel des von Madata Suru unterstützten
Gyanssaathi-Projektes ist es, den Müllkindern den Besuch einer
örtlichen Schule bis zur siebten Klasse zu ermöglichen. Es versorgt
die Kinder aber auch mit einer täglichen Mahlzeit und einer
Basis-Gesundheitsversorgung. „Darüberhinaus bietet es ihnen auch
die Chance, danach auf ein College, eine weiterführende Schule, zu
gehen“, sagt David Marx. Auch die psychosoziale Betreuung für von
Gewalt, Drogen und Missbrauch betroffene Kinder bietet das
Gyanssaathi-Projekt an.

Obwohl der Verein Madata Suru bis heute nur etwa ein Dutzend
Mitglieder hat, konnte er bereits mehr als 5.000 Euro an das
Gyanssaathi-Projekt überweisen. Ihre Hilfe sei mehr als nur ein
Tropfen, der auf dem heißen Stein verdampft, ist David Marx
überzeugt. „Wir besprechen mit dem Gyanssaathi-Projekt immer,
wofür unsere finanzielle Hilfe genutzt werden soll“, sagt er. Um
den Verein etwas bekannter zu machen, wird er sich unter anderem auch
beim Blauen Abend in Nippes vorstellen und auch bei kommenden
Asia-Tagen im Rautenstrauch-Joest-Museums präsent sein. Wer ihn
unterstützen möchte, muss nicht Mitglied werden. „Wir freuen uns
über jede Spende, die wir erhalten“, sagt David Marx. Alle
Informationen über den Verein gibt es unter www.madata-suru.de

Der Pädagoge David Marx hat sich in Mumbai das Gyanssaathi-Projekt angeschaut, das sich für die Rechte der Müllkinder einsetzt. | Foto: Feuser
Auf der größten Mülldeponie Indiens leben hunderte Kinder. Der Verein Madata Suru aus Nippes möchte ihnen helfen, eine Schule besuchen zu können. | Foto: Feuser/Marx
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