Als die Lehrerin noch Fräulein hieß
Niehler Schüler trafen sich nach 65 Jahren wieder
Niehl - (rs) In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg sah die Schule ganz
anders aus als heute. Bis zu 60 Kinder drängelten sich in den
Volksschulklassen, die Lehrerinnen hießen noch meist „Fräulein“,
und nach der achten Klasse begann für die meisten der Ernst des
Lebens mit einer Lehre in einem handwerklichen Beruf.
Jetzt haben sich die Entlassungsjahrgänge der Volksschulen in Niehl
von 1954 wieder einmal getroffen. „42 Einladungen habe ich
verschickt“, sagt Robert Christ, der gemeinsam mit Richard Haekes
seit Jahren die jährlich stattfindenden Klassentreffen des
Entlassungsjahrgangs 1954 der Niehler Volksschulen organisiert. Zwei
Einladungen an ehemalige Mitschüler seien in die USA gegangen, eine
nach Griechenland, eine nach Portugal und eine auf die Philippinen.
„Von denen hat sich aber leider keiner auf den weiten Weg nach Niehl
gemacht“, bedauert er.
42, das ist auch nur etwa die Hälfte aller Schüler, die 1954
entlassen worden waren. „Wir haben viele aus den Augen verloren, und
von denen, deren Adresse wir kennen, sind mittlerweile 33 bereits von
uns gegangen“, sagt Robert Christ. Gedacht wurde der verstorbenen
Klassenkameraden während einer Andacht im Niehler Dömchen, mit der
traditionell die jährlichen Klassentreffen der Niehler Volksschüler
beginnt, die immer am letzten Montag im März stattfinden. Im
Anschluss daran suchten die Ehemaligen die Gaststätte „Gaffel im
Linkewitz“ auf, nicht nur, um über die alten Zeiten zu reden,
sondern auch darüber, wie es ihnen jetzt, wo die meisten bereits den
Schritt in das achte Lebensjahrzehnt getan haben, so geht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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