Die Menschen glücklich machen
Norman M. Zey stellt im Bezirksrathaus Nippes aus
Nippes - (rs) Zwei Wochen lang haben die Besucher des Nippeser Rathauses
(Neusser Straße 450) die Gelegenheit, glücklich zu werden. Sie
müssen sich dafür nur die Zeichnungen von Norman M. Zey anschauen,
die in der Rotunde des Rathauses ausgestellt sind. So wünscht es sich
zumindest der Diplom Comic-, Karikatur- und Pressezeichner, wie er
sich selber nennt. Ein Querschnitt seiner Arbeiten sind im Nippeser
Rathaus ausgestellt. Darunter die von ihm entworfene Figur
„Wrenn“, der Zaunkönig. Wrenn sei der keltische Name des nach dem
Goldhähnchen kleinsten heimischen Vogels, sagt der Künstler.
Geschaffen habe er die Figur erst, nachdem er gemeinsam mit dem
Zeichner H.D. Wilden zunächst den kölschen McJeck entworfen hat.
„Wilden hat mich dazu gebracht, meine Figuren mit wenigen feinen
Strichen zu zeichnen“, sagt Norman M. Zey. Von ihm habe er gelernt,
dass ein Strich wie eine Umarmung sein müsse, eine kleine Geste mit
großer Wirkung.
Die Wirkung, die er mit seinen Zeichnungen erzielen möchte, ist
ebenso einfach wie vermessen. Er wolle die Menschen glücklich machen,
ihnen die Möglichkeit geben, beim Betrachten seiner Zeichnungen für
einen kurzen Moment ihre Sorgen, Ängste und Nöten zu vergessen, sagt
er. „Wenn jemand meine Zeichnungen sieht und lächelt, ist das für
mich das Größte.“ Norman M. Zeys Zeichnungen erzählen nicht immer
von einer heilen Welt voller Harmonie. Aber wenn sein Wrenn in der
Badewanne liegt, dabei das Buch „Der weiße Hai“ liest, und dann
taucht plötzlich dieses Monster zwischen seinen dünnen Beinen auf,
dann erschreckt sich der Zaunkönig nicht etwa zu Tode. Nein, er nimmt
es gelassen, beinahe gemütlich zur Kenntnis und plantscht
vergnüglich weiter.
Norman M. Zey habe ihm gesagt, dass er bereits mit dem Zeichenstift in
der Hand geboren worden sei, sagte Daniel Hanna, stellvertretender
Bezirksbürgermeister, der die Ausstellung eröffnete. „Er hat wohl
als Kleinkind nicht nur zur Freude seiner Eltern Wände und Tapeten
bemalt.“
Aus dieser Tugend wurde zwar kein Beruf, aber eine Berufung. „Ich
habe vor gut siebzehn Jahren ein Fernstudium für Comic-, Karikatur-
und Pressezeichnen mit dem Diplom abgeschlossen“, sagt der
Künstler. Seit einigen Jahren arbeitet er auch für den Kölner
Rosenmontagszug und ist seit drei Jahren Mitglied im „Kommando
Kritzelköpp“ des Festkomitees Kölner Karneval.
Bei allen seinen Arbeiten folgt er der Maxime „Weglassen“. „Ich
möchte so einfach zeichnen wie möglich und mit wenigen Strichen viel
aussagen.“
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Mai zu sehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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