Mühlenhof wird versteigert
Nummer 4867 in der Denkmalliste
Verfallen und verwahrlost bietet sich der ehemalige Mühlenhof den Blicken der Betrachter. Die 2654 Qua-dratmeter große Hofanlage mit Gutshaus, Gesindehaus und Pferdestall steht laut Aussage seines Eigentümers leer.
von Roland Schriefer
Longerich. Offenbar möchte der Besitzer sich von seiner Immobilie trennen. Denn der als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt eingetragene Mühlenhof wird Mitte März mit einem vom Sachverständigenbüro Seitz geschätzten Verkehrswert in Höhe von 1 480 000 Euro in einer amtlichen Versteigerung angeboten.
Befasst hatte sich mit dem Mühlenhof bereits Ende vergangenen Jahres die Bezirksvertretung Nippes. Die Vertreter der SPD hatten angefragt, ob der Verwaltung der Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes und des dazugehörigen Grundstücks bekannt sei.
Könnten nach Einschätzung der Verwaltung vom Grundstück Gefahren für Mensch und Umwelt ausgehen, wollte Bezirksvertreterin Lisa Wicharz unter anderem wissen. „Zum Beispiel durch weitere Einstürze beim Gebäude oder Bodenverunreinigungen durch die abgestellten Kraftfahrzeuge?“
Sie fragte auch, welche konkreten Maßnahmen die Verwaltung bisher ergriffen habe, die Mängel hinsichtlich der Nutzbarkeit des Gehweges sowohl im Sommer als auch im Winter zu beheben beziehungsweise beheben zu lassen. Doch eine Antwort von der Verwaltung erhielt die Bezirksvertretung bis heute nicht.
Fest steht immerhin, dass der unter der Nummer 4867 in die Denkmalliste der Stadt eingetragene Mühlenhof in der Wirtsgasse 2 seit Jahren leer steht und zusehends verwahrlost. An einem der Gebäude ist bereits das Dach eingestürzt. Das für die Versteigerung zuständige Amtsgericht Köln beschreibt daher den Zustand wie folgt: „Auf dem Hof neben dem Gebäude stehen seit Jahren mindestens vier Kfz und zwei Abfallcontainer, allesamt inzwischen zugewachsen. Ein großer Baum an der Grundstücksgrenze zur Straße wurde von der Stadt zur Standsicherheit massiv zurückgeschnitten, der Grünschnitt liegt jetzt ebenfalls auf dem Gelände. Bewuchs vom Gründstück auf den Gehweg macht diesen immer wieder schlecht bis gar nicht passierbar. Im Winter wird der Gehweg nicht geräumt und gestreut. Höhepunkt des Verfalls ist ein vor einigen Monaten teilweise eingestürztes Dach. Hier ist außer einer Absperrung seitdem nichts passiert, der Gehweg an dieser Stelle ist damit komplett versperrt.“
Auf Nachfrage hat der für das Gutachten vor dem Amtsgericht zuständige Sachverständige immerhin erfahren, dass der Mühlenhof nicht als Altlast oder altlastverdächtige Fläche registriert ist. Zumindest das steht einer Sanierung der Anlage nicht im Wege.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare