Die BV Nippes hilft mit bezirksorientierten Mittel aus
Ohne Handlauf zur Kahnstation
Nippes - (rs). 8.500 Euro stellt die Bezirksvertretung Nippes zur
Verfügung, damit die Kahnstation mit der Gastronomie im Blücherpark
auch für Senioren erreichbar ist. Sie und auch die in ihrer
Mobilität eingeschränkte Bürger haben es nämlich nicht leicht,
über einen der drei Zugänge zur Kahnstation zu gelangen. Denn es
gibt an den Treppen keine Handläufe, an denen sie sich festhalten
könnten. Das soll spätestens im kommenden Frühjahr Geschichte sein,
wenn das Grünflächenamt an den Treppen insgesamt sechs Handläufe
angebracht haben wird.
Das kommt natürlich nicht aus heiterem Himmel. Ursula Nürnberg, die
Sprecherin des Seniorennetzwerks Bilderstöckchen NW Bilderstöckchen,
hatte dieses Anliegen in die Arbeitsgemeinschaft Seniorinnen und
Senioren der Bilderstöckchen-Konferenz eingebracht, die Ende Juli
getagt hatte. Sie hat darauf hingewiesen, dass die beiden breiten
Treppen überhaupt keine Handläufe haben, und an der Treppe zur
Toilette nur einer vorhanden ist. Für Rechtshänder gehe das ja, wenn
sie nach oben gehen würden, sagt Ursula Nürnberg. „Aber das
Abwärtsgehen ist wirklich schwierig.“
Neben der Treppe gibt es auch noch eine Rampe mit zwei Handläufen.
Die sei aber so steil, dass er im Selbstversuch trotz der beiden
Handläufe Schwierigkeiten gehabt habe, diese Rampe zu bewältigen,
sagt Herbert Clasen, Seniorenvertreter für den Bezirk Nippes. Die
Arbeitsgemeinschaft der Bilderstöckchenkonferenz, die von
Sozialraum-Koordinatorin Brigitte Jantz geleitet wird, hat die
Dringlichkeit der Problematik bestätigt. Gerade in Zeiten der
Corona-Krise sei der Besuch von Außengastronomie von besonderer
Bedeutung. Im Bilderstöckchen gebe es aber leider kaum ein
entsprechendes Angebot.
„Doch nach der Sanierung des Weihers im Blücherpark findet man hier
ein ansprechendes Ambiente vor, das man von der Kahnstation aus
besonders gut genießen kann“, sagt Herbert Clasen. Er war von der
AG Senioren beauftragt worden, nach einer Lösung zu suchen. Was der
Seniorenvertreter im Blücherpark vorfand, habe ihn doch sehr
überrascht, sagt er. Von Bilderstöckchen aus gebe es zwei
barrierefreie Zugänge zum Kahnweiher, sagt er. Es gebe auch Rampen
und Handläufe, um den um den Weiher angelegten Wall gut zu
bewältigen. „Aber das ist auch schon alles, denn obwohl man die
Kahnstation sehen kann, ist sie für Senioren nur sehr schwer und für
Menschen mit eingeschränkter Mobilität schier unmöglich zu
erreichen.“
Helfen – so Herbert Clasen – könnten da nur Handläufe an den
Treppen, so dass auch Seniorinnen und Senioren, die einen Rollator
benutzen, die Treppen bewältigen können. Es würde sich sicherlich
die eine oder andere Hand finden, den Rollator herunterzutragen, ist
Herbert Clasen überzeugt. „Ganz barrierefrei wäre das zwar nicht,
aber immerhin doch eine deutliche Verbesserung.“
Der Seniorenvertreter hatte dann umgehend Kontakt zum Grünflächenamt
aufgenommen. Dort fand er ein offenes Ohr für das Anliegen der
Senioren. Johannes Schiefer bestätigte, dass er nach einer
Besichtigung der Örtlichkeit die Betrachtungsweise aus Sicht der
Senioren gut nachvollziehen könne. „Um den Bedürfnissen der
Senioren in Gänze nachzukommen, müssten mindestens sechs Handläufe
an den Treppenanlagen installiert werden.“ Die Kosten hierfür
schätzt der Mitarbeiter des Grünflächenamtes auf etwa 8.500 Euro.
„Das Geld steht dem Grünflächenamt aber zurzeit leider nicht zur
Verfügung.“ Zum Glück gibt es aber auch noch die Bezirksvertretung
Nippes. Die hat den Betrag auf der letzten Sitzung der laufenden
Legislaturperiode aus bezirksorientierten Mitteln ohne Zaudern zur
Verfügung gestellt, und das Grünflächenamt kann nun damit beginnen,
an den Treppen zur Kahnstation Handläufe anzubringen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.