Magie der Natur
Petra Schulz-Thelen zeigt wilde Tiere und stimmungsvolle Landschaften
Nippes - (rs) Ein Büffel stampft zornig auf den Betrachter zu. Gorillas
blicken ihn mit Mordlust in den Augen an, Pelikane streiten sich um
einen Fisch: die Arbeiten von Petra Schulz-Thelen im Altenberger Hof
zeigen eine wilde Seite der Natur. Zumal sie Büffel und Gorillas mit
dickem Farbaufstrich auf zuvor wüst mit der Flex bearbeiteten
Aluminiumplatten gespachtelt hat. Doch Petra Schulz-Thelen zeigt in
ihrer Ausstellung auch eine andere Seite ihres künstlerischen
Schaffens, nämlich verträumte Landschaftsbilder und in zarten
Pastellfarben gehaltene abstrakte Farbkompositionen.
Die Künstlerin, die erst vor vier Jahren damit begonnen hat, ihre
Gefühle in Bildern auszudrücken, zeigt bereits eine erstaunliche
künstlerische Reife. Gelernt hat sie die Malerei bei einem Kursus in
der Malschule in Ehrenfeld. Den hatten ihr Kollegen von der
Universitätsklinik, wo sie als Altenhelferin tätig war, geschenkt.
„Durch diesen Malkurs bin ich in die Welt der Kunst geschubst
worden, vorher hatte ich damit eigentlich gar nichts zu tun“, sagt
sie.
Dass einige ihrer Arbeiten eine Natur voller Zorn zeigen, liegt
vielleicht auch daran, dass sie beim Hambacher Forst lebt. „Die
Zerstörung des Waldes kann einen schon ganz schön wütend
stimmen“, sagt sie. Früher sei der Dunst aus den kleinen
Wassergräben, die den Forst durchziehen, aufgestiegen und habe ihn in
einen mystisch anmutenden „Schattenwald“ verwandelt. „Aber die
Rheinenergie hat das ganze Wasser abgepumpt, deshalb gibt es dort
keine Wassergräben und also auch keinen Schattenwald mehr.“
Die Zerstörung der Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung lässt sie
nicht gleichgültig. „Das macht mich schon wütend“, sagt sie. Die
Malerei helfe ihr aber, den Zorn im Griff zu haben. „Wenn ich male,
komme ich wieder zur Ruhe.“ Am liebsten wäre es ihr, wenn ihre
Bilder auch die Betrachter zur Ruhe kommen ließen: „Ich möchte den
Menschen, die sich meine Bilder anschauen, Frieden geben“, sagt
Petra Schulz-Thelen. Das möchte sie aber nicht nur mit ihren
stimmungsvollen, romantischen Landschaften, in denen schemenhaft
Menschen Hand in Hand wandeln, erreichen. Dazu würden auch die Tiere
gehören, die sie gemalt hat. Das seien schon harte Bilder, sagt sie.
„Aber auch herzliche, denn sie strahlen Dynamik und Lebensfreude
aus.“ Für die Vielfalt ihrer Themen, der Maltechniken und der
Materialien hat Petra Schulz-Thelen eine einfache Erklärung: „Mich
nur in einer Maltechnik auszudrücken, finde ich eher langweilig“,
sagt sie. Daher malt und spachtelt sie, nimmt unterschiedliche
Materialien wie Leinwand, Aluminium- und Kunststoff-Platten, und
mischt in ihre Farben zum Beispiel auch Sand, um ihren Bildern
räumliche Wirkung zu verleihen. Die Büffel, Gorillas und
Landschaften sind noch bis zum 21. Dezember im Altenberger Hof
(Mauenheimer Straße 92) zu sehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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