Die Bogenschützen aus dem Kölner Norden
Pfeile fliegen bei Wind und Wetter
MAUENHEIM - (rs). Anspannung, Anstrengung, Ausdauer, Kraft, Koordination und
Konzentration – das alles wird beim Bogensport vom Schützen
gefordert. „Deshalb ist er für mich ja auch prima zur
Stressbewältigung geeignet“, sagt Ralf Rochel.
Seit neuestem wird Bogenschießen auch von der Turnerschaft
Köln-Mauenheim angeboten und Ralf Rochel ist dabei, wenn Christian
Mallmann die Scheiben in der Turnhalle aufstellt. Dieser ist der
Trainer der Bogenschieß-Abteilung, die jeden Samstag von 14 bis 16
Uhr die Turnhalle der Grundschule an der Bergstraße nutzen darf. Das
ist in Köln nicht unbedingt selbstverständlich, denn die
Sicherheitsbedenken sind auf Seiten der Verwaltung schon groß.
„Aber wir haben im Sportamt einen Befürworter, beachten alle
Vorschriften und sind deshalb einer der beiden Turnvereine in Köln,
bei denen das Bogenschießen auch in der Halle möglich ist“, sagt
Thomas Montañés, der Vorsitzende der Turnerschaft. Zu den
Vorschriften, die von der Turnerschaft beachtet werden, wenn die
Schützen den Pfeil einlegen, den Bogen spannen, das Ziel anvisieren
und die Sehne dann schwirren lassen, gehört unter anderem ein
Fangnetz hinter den Scheiben, die 18 Meter von den Schützen entfernt
aufgestellt sind. Außerdem müssen die Schützen besonders versichert
werden.
Die Turnerschaft genießt das Privileg, das Bogenschießen, das nur
eine ihrer zahlreichen Sportarten ist, in der Halle ausüben zu
können. Sie kann das aber auch auf einer Wiese in Mauenheim und hofft
zudem, dass sie auch einen Schießplatz im neuen Sportpark an der
Scheibenstraße erhält.
Bei so vielen Möglichkeiten wundert sich Trainer Christian Mallmann
nicht, dass zu den „Schnupperstunden“, die der Verein in der Halle
anbietet, mehr Interessenten kommen, als angenommen werden können.
„Mehr als acht Teilnehmer auf einmal können wir nicht annehmen“,
sagt er. Sein Ziel ist es, eine Bogensport-Abteilung in der
Turnerschaft aufzubauen. 20 Interessenten hat er dafür bereits.
Luis (neun Jahre) zum Beispiel ist gekommen, weil er Mitglied der
Karnevalsgesellschaft Mauenheimer Mongolen ist. „Da wird auch mit
Pfeil und Bogen geschossen, wenn wir unser Sommerfest feiern“, sagt
seine Mutter Ivonne Hebel. An dem Spaß mit Pfeil und Bogen im
Mongolenkostüm habe Luis immer schon viel Freude gehabt, „und jetzt
möchte er es auch richtig lernen.“ Beim Frisör in dem – wie sie
sagt kleinen Dorf in der großen Stadt – habe sie erfahren, dass die
Turnerschaft Mauenheim Bogensport anbietet. „Da sind wir natürlich
direkt hin.“
Das Sportgerät, entweder einen Compoundbogen, dessen Sehne leichter
zu ziehen ist, weil sie über kleine Rollen läuft, oder ein
Recurvebogen, der der seit der Altsteinzeit bekannten Waffe ähnelt,
stellt zum Schnuppern am Bogensport zunächst die Turnerschaft zur
Verfügung. „Wenn jemand langfristig bei diesem Sport bleiben
möchte, kann er einen Bogen für ein halbes Jahr mieten und ihn
danach erwerben, wobei die Miete auf den Kaufpreis angerechnet
wird“, sagt Thomas Montañés.
Wer sich für den Bogensport interessiert, kann sich unter
www.turnerschaft-mauenheim.de im Internet erkundigen, oder sich per
E-Mail an info@turnerschaft-mauenheim.de oder unter Telefon 0221/
29816407 melden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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