Kein Durchkommen in Nippes
Pkw versperren Fußgängern mit Kinderwagen den Weg

Eng geht es in der Gellertstraße zu. So eng, dass für Fußgänger mit Kinderwagen kaum ein Durchkommen ist. | Foto: Schriefer
  • Eng geht es in der Gellertstraße zu. So eng, dass für Fußgänger mit Kinderwagen kaum ein Durchkommen ist.
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Nippes - (rs) Er wolle sein Lasten-Fahrrad auch parken können, sagte ein
Anwohner der Gellertstraße. Doch das wäre nicht möglich, weil auf
der engen Straße auf beiden Seiten Stoßstange an Stoßstange Pkw
abgestellt seien.

Auf der Sitzung der Bezirksvertretung Nippes hatte er die Gelegenheit
erhalten, die Situation in der Gellertstraße vorzustellen. Zuvor
hatte er die Verwaltung bereits informiert, dass ein Durchkommen für
Fußgänger mit Rollatoren oder mit Kinderwagen dort unmöglich sei.
Doch das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung hatte ermittelt,
dass den Fußgängern auf der Gellertstraße jederzeit ein Weg von
mindestens 1,50 Meter Breite zur Verfügung stehen würde.

Mit seiner Bürgereingabe bezüglich der Mobilitätseinschränkung auf
der Gellertstraße hatte der Anwohner bei den Bezirksvertretern
„offene Türen eingerannt“. „Selbst an einem ruhigen
Sonntagnachmittag finden Fußgänger an keiner Stelle der
Gellertstraße den vorgeschriebenen Platz von 1,50 Meter“, gab ihm
zum Beispiel Alexander Schmalz, Grüne, Recht. Bereits ein größeres
Fahrzeug würde schon genügen, damit Fußgänger mit Kinderwagen den
Gehweg nicht mehr nutzen könnten. Die Stadt würde auf der einen
Seite Lastenfahrräder fördern, auf der anderen aber keinen Platz
für sie schaffen, wandte die zweite stellvertretende
Bezirksbürgermeisterin Regina Bechberger-Kokoter (Grüne) ein.
„Alle haben verstanden, dass es eine Verkehrswende geben muss, nur
die Verwaltung nicht.“

Es gebe im Bezirk noch viele Straßen, in denen es ähnlich eng
zugehe, sagte Daniel Hanna, CDU, der erste stellvertretenden
Bezirksbürgermeister. „Es hilft erst einmal, das Ordnungsamt zu
rufen“, sagte er. Die müssten ermitteln, ob die Pkw den
Fußgängern genügend Platz gelassen hätten und wenn nicht, würden
sie einschreiten. Auch ein Orientierungsstreifen auf dem Gehweg wäre
eine schnelle praktikable Lösung.

Winfried Steinbach, SPD, schlug dagegen vor, die Gellertstraße in der
Liste der Straßen, die mit Fahrradnadeln ausgerüstet werden sollen,
weit nach oben zu schieben. Auch die Möglichkeit, dass in der
Gellertstraße nur noch einseitig geparkt werden dürfe, wurde
diskutiert. Wegen des immensen Parkdrucks würden die Pkw dann aber in
die Nebenstraßen verdrängt, warnte Kai Lachmann vom Amt für
Straßen und Verkehrsentwicklung. „Das ist eine Entscheidung
zwischen Pest und Cholera.“

Die Bezirksvertreter einigten sich schließlich darauf, sich bei
nächster Gelegenheit die Situation vor Ort anzuschauen und dann zu
entscheiden, welchen Vorschlag sie der Verwaltung machen wollen, um
die Situation zu entschärfen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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