Bürgerwehr mit neuem Präsidenten
Prinz der Herzen folgt der titschenden Jungfrau
Nippes - (rs) Wenn am 11. 11. das Trömmelchen die Jecken auf die Straße ruft,
ist Michael Gerhold wieder mittendrin. Der Kölner Prinz im Trifolium
der Session 2018, das sich als das Dreigestirn, das die Herzen der
Jecken im Sturm erobert hatte, einen Namen gemacht hat, wird dann den
Jecken aber nicht mehr mit der Pritsche zuwinken. Die hat er nämlich
bereits am Ende der vergangenen Session gegen den Blauen Zylinder des
ehemaligen Prinzen eintauschen müssen.
Aber seit letztem Monat darf er sich mit „Präsident“ ansprechen
lassen. Er hat nämlich dieses repräsentative Amt im Traditions-Corps
Kölner Karne-
valsgesellschaft Nippeser Bürgerwehr von 1903 von Artur Tybussek
übernommen. Der als „titschende Jungfrau“ im Kölner Dreigestirn
von 1993 bekannte Karnevalist hat sich nach vierjähriger Amtszeit
nämlich nicht mehr zur Wahl gestellt. Gleiches gilt auch für Gerd
Düren, der nicht mehr für das Ehrenamt des Geschäftsführers
kandidierte. Zu seinem Nachfolger wählte die Generalversammlung der
Nippeser Jecken Tim Lopez. Neu im Vorstand ist zu guter letzt auch
Schatzmeister Martin Rosner.
Mit ihrem neu gewählten Triumvirat hat die KKG Nippeser Bürgerwehr
einen deutlichen Schnitt gemacht. Michael Gerhold ist gerade mal 31
Jahre alt, und auch Geschäftsführer Tim Lopez und Schatzmeister
Martin Rosner zählen auch eher zu den jüngeren Karnevalisten. „Das
heißt aber nicht, dass wir alles anders machen werden“, sagt
Michael Gerhold. Zwar werde man mit der Zeit gehen, „aber das
traditionelle Brauchtum werden wir dabei mitnehmen.“ Erstes Zeichen
der Ära der „Jungen“ ist die neue Homepage der Gesellschaft, die
mit modernem Design bereits an den Start gegangen ist.
Präsident Michael Gerhold ist in karnevalistischen Kreisen von Nippes
kein Unbekannter. Er ist unter anderem der zweite Prinz Karneval, der
bereits Kinderprinz gewesen ist. „Ich bin in der Gesellschaft groß
geworden“, sagt er. Sein Vater und sein Patenonkel, von dem er vor
einigen Jahren auch die Künstleragentur „Agentur Ahrens“
übernommen hat, hatten beide Ämter in der Nippeser Bürgerwehr
bekleidet. Er selbst war zuvor bereits einige Jahre lang als Literat
Mitglied des Vorstandes der Nippeser KG.
Etwas anders verlief das „Jeck werden“ beim neuen
Geschäftsführer Tim Lopez, einem waschechten Immi aus dem
Schwarzwald. Er hatte sein Herz für den Kölner Karneval bei der
Tanzgruppe Hellige Knäächte un Mägde der Lyskircher Junge entdeckt.
Nach seinem Eintritt in die Nippeser Gesellschaft vor einigen Jahren
wurde er dort aber bald Schriftführer. Mit ihnen haben die Nippeser
Jecken also ebenso junge wie bereits gestandene Karnevalisten in ihren
Vorstand gewählt.
Die Appelsinefunken, wie die Mitglieder der Bürgerwehr aufgrund ihrer
Uniformfarbe genannt werden, seien fest in ihrer 115-jährigen
Geschichte verwurzelt und würden die über Generationen gewachsenen
Traditionen leben und pflegen, sagt Michael Gerhold. Es sei die
einzige Gesellschaft im Festkomitee Kölner Karneval, die im Namen
ihren Heimatort nennt. Michael Gerhold und seine Vorstandsmitglieder
sehen dennoch große Aufgaben auf sie zukommen. „Als
Traditions-Corps im Kölner Karneval stehen wir vor dem Spagat
zwischen Brauchtumspflege und Moderne. Wir wollen unsere Nippeser
Bürgerwehr heute und in Zukunft zeitgemäß für den Kölner Karneval
gestalten. Eben in der Tradition modern. Wie heißt es so schön –
nicht die Asche anbeten, sondern die Glut weitertragen.“
Sessionseröffnung am 11.11:
Die Nippeser Bürgerwehr eröffnet die neue Session am 11. November
um 17.11 Uhr (Veranstaltungsbeginn ist um 16.30 Uhr) vor der
Eigelsteintorburg. Dort organisiert die „KKG Nippeser Bürgerwehr
von 1903 e.V.“ eine Open-Air-Party mit Filue, Boore, Kölsche Adler,
Rabaue, Domstürmer und dem designierten Kölner Dreigestirn
(Programmänderungen Vorbehalten).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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