Kunst in der Unterkirche
Riehler Künstlergemeinschaft setzt sich mit Natur auseinander
Riehl - (rs) Natur kann schön sein, sie hat aber auch eine hässliche Seite.
Das war den Mitgliedern der Riehler Künstlergemeinschaft bewusst, als
sie sich dafür entschieden haben, das Thema „Natur“ zum
Gegenstand ihrer zehnten Ausstellung zu machen. „Unser Markenzeichen
und unsere Stärke sind ja der Reichtum an Auffassungen,
Ausdrucksformen und Stilen“, sagt der Fotograf Rob Herff. Mit ihren
Arbeiten zum Thema Natur haben sich die Riehler Künstler deshalb
keineswegs damit begnügt, die Natur in ihrer Schönheit darzustellen.
„Wir zeigen auch die andere Seite, die Konflikte, die sich ergeben,
weil der Mensch die Natur für seine Zwecke ausnutzt.“ Neben
wunderschönen, von anmutigen Lebewesen bevölkerten Landschaften,
zeigen die Riehler Künstler deshalb auch Bilder von den Verlierern,
zum Beispiel von Insekten, die nicht mehr genügend Nahrung finden,
und von Bäumen, die von Borkenkäfern ausgelaugt absterben.
Die Ausstellung „Kunst in der Unterkirche“ der Riehler
Künstlergemeinschaft, die für ihre Ausstellungen das großzügig
wirkende Tiefgeschoss der St. Engelbert-Kirche nutzen darf, wird am
17. Mai um 18 Uhr eröffnet. Gezeigt werden Fotografien, Grafiken und
Gemälde von Josefine Albers, Bruni Büker, Barbara Endres, Annette
Linden, Ibo Minssen, Friedrich Meis und Rob Herff.
Konzeptionell hat die Gruppe mit ihrer Frühjahrsausstellung auch
ihren Horizont erweitert. Denn neben den eigenen Arbeiten wird auch
eine Werkschau des 2006 verstorbenen Riehler Künstlers Albrecht
Lösener zu sehen sein. Albrecht Löseners während Jahrzehnten
entstandene Bildsprache sei gekennzeichnet von filigranen,
kleinformatigen Materialdrucken, die hohe Präzision und Konzentration
ausstrahlen und sich aus „Ich-fernen Quellen“ (Zitat des
Künstlers) speisen, beschreibt Rob Herff dessen Arbeiten. Im Februar
2019 sei gerade erst ein Teil seiner Bilder in Bern ausgestellt
worden. „Auf die Zusammenschau einiger seiner Werke mit denen der
heute in Riehl arbeitenden Kunstschaffenden dürfen die Besucher
gespannt sein“, ist Rob Herff überzeugt.
Was im Jahr 2012 klein begann, sei heute die größte von Künstlern
eigenständig organisierte Ausstellung in Köln, sagt der Fotograf.
„Aber das Beste ist, dass die Atmosphäre immer noch so entspannt
und familiär ist wie zu Beginn.“ Die Künstlergemeinschaft habe
heute gut zwei Dutzend aktive Mitglieder und eine gemischte
Altersstruktur. Das Spektrum des künstlerischen Ausdrucks umfasse
Bildhauerei, Fotografie, Installation, Malerei, Performance und Video.
„Wir entwickeln das Konzept von ‚Kunst in der Unterkirche‘
stetig weiter, denn schließlich machen wir diese Ausstellungsreihe
vor allem für unser Publikum.“
Die Ausstellung der Riehler Künstlergemeinschaft in der Unterkirche
ist auch am 26. Mai ab 16 Uhr geöffnet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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