Harmonischer Gesang im Klangraum Kunigunde

RJ&M verzaubert mit Liedern

NIPPES - (rs). Die kleine Kirche St. Heinrich und Kunigund am Schillplatz
ist für ihre besondere Akustik bekannt. Dass diese aber auch Probleme
bereiten kann, musste jetzt die Gruppe „RJ&M - acoustic and
voices“ erfahren.
Sie hätten schon weitgehend auf ihre Percussion-Instrumente
verzichtet, sagte Jeff Thomas. „Ein Schlag auf das Cajon, das ich
normalerweise spiele, hat hier im Klangraum Kunigunde wie ein
Pistolenschuss geknallt.“ Verzichtet haben Martin Eichborn, Ralf
Mäckmann und Jeff Thomas auch auf die schnelleren Stücke in ihrem
Repertoire. Denn die Töne – so hatten sie bei einer Probe erfahren
– verdoppeln oder gar verdreifachen sich in der Kirche St. Heinrich
und Kunigund mühelos. Da wären die langsamen Stücke geeigneter,
hatten sie entschieden. Besonders geeignet war die Akustik in der
Kirche für den dreistimmigen Harmonie-Gesang, der sich ausbreitete
und mitunter wie ein ganzer Chor erklang. Der Solo-Gesang allerdings
verschwand manchmal unter dem Klangteppich, der sich mit akustischer
Gitarre, Bass und sehr verhalten gespielten Percussion-Instrumenten
aufbaute. Wenn die Drei aber ihre Stimmen voll ertönen ließen,
konnte den Zuhörern schon ein Schauer über den Rücken laufen. Ein
Schauer der Wonne natürlich.
„Wir spielen normalerweise alle in verschiedenen Bands mit
unterschiedlichen Musikrichtungen“, sagte Jeff Thomas.
Zusammengefunden hätten die „drei Herren, drei Instrumente, drei
Stimmen“ – so wurden sie im Programm des Klangraums Kunigunde
vorgestellt – vor fünf Jahren wegen ihrer Liebe zum harmonischen
Gesang. „Ich wollte eine Gruppe, bei der die Vokal-Harmonie im
Vordergrund steht“, sagte Jeff Thomas. So wie in den vielen Liedern
der Band Crosby, Stills and Nash, die Jeff Thomas als Vorbild für
RJ&M nannte. Ihr Repertoire umfasst daher viele Lieder dieser
amerikanischen Band, die vor allem in den 60er und 70er Jahren
berühmt war. Jeff Thomas, der zu jedem Lied auch eine kurze
Geschichte erzählte, schränkte allerdings ein, dass Graham Nash aus
England stammt, wo er bereits mit den „Hollies“ Erfolg gehabt
hatte. „Crosby, Stills and Nash waren eben keine rein amerikanische
Band“, sagte er.
Der wichtigste Grund für die Gründung von RJ&M allerdings war, dass
Jeff Thomas immer schon den Wunsch hatte, in einer Gruppe zu singen,
die das Beatles-Lied „Because“ im Repertoire hat. Mit diesem
Wunsch stieß er bei Martin Eichborn wohl auf offene Ohren, denn der
hatte bereits auf Youtube zumindest eine Cover-Version einer anderen
romantischen Beatles-Nummer veröffentlicht, nämlich „Black
Bird“. Auch Ralf Mäckmann, der normalerweise Bass in der Rockband
MUSIXX und Kontrabass in einer Jazzband spielt, konnte sich für den
Harmonie-Gesang zu dritt begeistern.
Nun hatten RJ&M nach zwölf Auftritten also zum ersten Mal das
Vergnügen, im Klangraum Kunigunde Paul Simons „Kathy‘s Song“,
George Harrisons „Here Comes The Sun“ und John Lennons
„Because“ zu singen. Während die Beatles ihren dreistimmigen
Gesang damals dreimal aufgenommen hatten, um die gewünschte
Klangfülle zu erreichen, genügte RJ&M für den gleichen Effekt die
Akustik im Klangraum Kunigunde. Die Zuhörer dankten den Sängern mit
viel Beifall und der Bitte um Zugaben, die freudig gewährt wurden.