Verbieten oder verhindern
Schillplatz soll für Radler gesperrt werden
Nippes - (rs) Uneinigkeit herrscht in der Bezirksvertretung darüber, ob zum
Schutz der Fuß- und Müßiggänger Radfahrer mit geeigneten Mitteln
daran gehindert werden sollen, den Schillplatz zu befahren. Während
die Fraktionen von SPD, CDU und FDP die Verwaltung auffordern
möchten, Maßnahmen zu ergreifen, um Fußgänger dort vor
rücksichtslosen Radfahrern zu schützen, stimmte die Fraktion der
Grünen dagegen.
Der Schutz der Fußgänger vor Radfahrern, die entgegen der geltenden
Vorschriften sowohl den Platz überqueren, als auch entgegen der
vorgeschriebenen Fahrtrichtung über die Mauenheimer Straße zur
Neusser Straße fahren, sei seit vielen Jahren ein Thema, mit dem die
Bezirksvertretung konfrontiert wird, sagte Christoph Schmitz,
Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung. „Zahlreiche
Menschen weisen stets darauf hin, dass regelmäßig Radfahrer die
geltenden Regeln missachten und eine Gefahr für die Fußgänger
darstellen.“ Unfälle mit Personenschäden seien daher keine
Seltenheit an dieser Stelle.
Dabei ist die Straßenverkehrsordnung eigentlich eindeutig am
Schillplatz. Er ist als Spielstraße ausgewiesen, und das bedeutet,
dass sich alle Verkehrsteilnehmer an Fußgänger anpassen müssen. Das
werde allerdings vornehmlich von Radfahrern durchgehend missachtet,
darin sind sich im Prinzip alle Bezirksvertreter einig. Nur darin, wie
man Herr der Lage werden soll, unterscheiden sich die Ansichten. Wenn
es keine baulichen Maßnahmen gibt, werde sich dort nichts ändern,
sagte zum Beispiel Biber Happe von den Freien Demokraten. „Dort für
Ordnung zu sorgen, ist wie Wasser in einem Sieb transportieren.“ Dem
stimmte auch Bezirksbürgermeister Bernd Schößler zu. „Dort muss
Radverkehr nicht verboten, sondern verhindert werden“, sagte er.
Er stimme zu, dass es dort ein Problem mit Radfahrern gebe, sagte
Alexander Schmalz von der Fraktion der Grünen. Statt aber dem Antrag
von SPD und CDU, den Platz für Radverkehr zu sperren, zuzustimmen,
schlug er einen Ortstermin vor, um sich die Verhältnisse dort noch
einmal vor Augen zu führen.
Dagegen sprach sich aber Biber Happe aus. „Ortstermine hat es dort
schon mehrere gegeben, ohne dass sich etwas geändert hat.“ Um die
Kuh vom Eis zu schaffen, wurde auch vorgeschlagen, die
Außengastronomie auf dem Schillplatz zu erweitern. „Wenn der Platz
mit Tischen und Stühlen zugestellt wird, erledigt sich das Problem
vielleicht von selbst“, sagte Christoph Schmitz.
Mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP bat die Bezirksvertretung
schließlich die Verwaltung, soweit die Fläche des Schillplatzes
nicht bereits als reiner Gehweg und Aufenthaltsfläche für
Fußgänger ausgewiesen ist, das Befahren des Schillplatzes durch
Fahrräder und Pedelecs zu verhindern. „Die Verwaltung möge bitte
Maßnahmen ergreifen, die das verbotene Befahren der Platzfläche
baulich unterbinden, zum Beispiel – wie Bernd Schößler vorschlug
– durch eine Verbindung der Poller mit Ketten. Ferner wurde die
Verwaltung gebeten, mögliche eingehende Anträge weiterer Gastronomen
auf dem Schillplatz positiv zu bescheiden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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