Morsches Fundament
Schulersatzgebäude des Barbara-von-Sell Berufskollegs gesperrt
Nippes - (rs) Acht Jahre lang konnte in dem 2009 in Betrieb genommenen
Schulersatzgebäude des Barbara-von-Sell-Berufskollegs an der Niehler
Straße unterrichtet werden. Damit ist es jetzt erst einmal vorbei.
Denn das Gebäude mit 19 Klassenräumen, einem Lehrerzimmer, einem
Verwaltungsraum, der Schulküche und verschiedenen Neben- und
Sanitärräumen wurde wegen Baufälligkeit gesperrt. Die
Standsicherheit des Gebäudes sei nicht mehr gewährleistet, so heißt
es im Bericht eines Ingenieurbüros, das mit der Untersuchung des
Schadens beauftragt war. Insbesondere sei die komplette
Holzkonstruktion der Bodenplatte stark beschädigt. „Alle Schwellen
auf dem Streifenfundament sind bereits schwarz verfärbt, komplett
durchfeuchtet und größtenteils morsch.“
Wie es dazu kommen konnte, soll jetzt erst einmal gründlich
untersucht werden. Sicher ist jedenfalls, für die Ewigkeit war das
Gebäude aus Holz und Beton wohl nicht gebaut worden. Aber wieso es
bereits nach nicht einmal zehn Jahren so morsch ist, dass es gesperrt
werden muss, ist schon eine Frage wert.
Ausgangspunkt sei wahrscheinlich ein Wasserschaden gewesen, in dessen
Verlauf diverse Holzbauteile von einem Pilz befallen wurden. Das habe
zunächst aber nur die Erneuerung der Fassade notwendig gemacht, so
die städtische Gebäudewirtschaft, in deren Verantwortung die
öffentlichen Gebäude liegen. Als aber während der
Sanierungsarbeiten auch Teile der Bodenkonstruktion geöffnet wurden,
sei das ganze Ausmaß des Schadens zu Tage getreten: die komplette
Holzkonstruktion der Bodenplatte ist stark geschädigt.
Für das Barbara-von-Sell Berufskolleg bedeutet die Sperrung des
Schulersatzgebäudes, dass ab sofort zahlreiche Klassenräume und auch
einige Verwaltungsräume fehlen. „Wir können bis zum Beginn der
Sommerferien Ersatzräume im Hauptgebäude der Schule zur Verfügung
stellen, da die Schüler der Oberstufenklassen derzeit auswärts ihre
Berufsfindungspraktika absolvieren“, sagt Schulleiterin Renate
Hartenstein. „Wir sind aber nicht in der Lage, den Schulbetrieb auch
noch nach den Sommerferien eigenständig zu organisieren.“ Weil die
räumlichen Kapazitäten für alle 3.100 Schüler im Haupthaus fehlen,
würden weitere Räume benötigt und somit dringend die Unterstützung
des Schulträgers. „Wie diese aussehen kann, ist aber momentan noch
nicht absehbar“, sagt die Schulleiterin.
Die Städtische Gebäudewirtschaft hat kein Ersatzgebäude. Für die
Suche eines Schulersatzraumes für die Zeit nach den Sommerferien sei
das Amt für Schulentwicklung zuständig, hieß es dort. Das Amt
widerum sagte, die Schulleitung prüfe gerade, wie viele Klassen sie
im Hauptgebäude unterbringen kann. Wenn dann der tatsächliche Bedarf
feststeht, wird überlegt, wo die restlichen Klassen untergebracht
werden kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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