Offene Augen im Veedel
Seniorenvertreter setzt sich für Rentnerbedürfnisse ein

Viele Senioren fürchten sich vor einer Nutzung der Gehwege an der KVB-Haltestelle „Geldernstraße/Parkgürtel“. Doch die verantwortlichen Stellen möchten zur Erhöhung ihres Sicherheitsgefühls nur wenig investieren. | Foto: Hoeck
  • Viele Senioren fürchten sich vor einer Nutzung der Gehwege an der KVB-Haltestelle „Geldernstraße/Parkgürtel“. Doch die verantwortlichen Stellen möchten zur Erhöhung ihres Sicherheitsgefühls nur wenig investieren.
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Nippes - (hh) Manchmal braucht es gar nicht viel, um eine für alle Seiten
zufriedenstellende Lösung zu finden. „Die Schwellen vor dem
amerikanischen Fastfood-Restaurant an der Amsterdamer Straße sorgen
nicht nur für ein langsameres Hinübergleiten der Autofahrer. Auch
Radfahrer und insbesondere Senioren mit Rollatoren oder im Rollstuhl
kamen leider nicht mehr gefahrlos an den geschwindigkeitshemmenden
Hindernissen vorbei. Dank meines Einschreitens wurden vor kurzem an
zwei Enden jedoch Teile der Schwellen abgetragen, so dass
mobilitätseingeschränkte ältere Personen nun problemlos den Weg
nutzen können“, erläutert Dr. Herbert Clasen, im November 2016
gewählter Seniorenvertreter für den Bezirk Nippes, einen Erfolg
seines unermüdlichen Einsatzes.

Der frühere Bezirksvertreter und ehemalige Schulausschussvorsitzender
hatte sich parteilos als einer von 13 Kandidaten zur Wahl gestellt, um
Mitglied im fünfköpfigen Gremium zu werden. „Um sich aufstellen zu
lassen, sind mindestens fünf Unterschriften von Senioren aus dem
Bezirk notwendig. Bei der Wahl konnte ich dann die meisten Stimmen
aller Wahlberechtigten verbuchen.“ Seitdem zieht Clasen ständig
seine Wege durch die Stadtteile seines Bezirks, um Missstände oder
Problemfälle zu entdecken, die das Alltagsleben von Senioren
erschweren. Die Liste seiner erledigten oder sich aktuell in Arbeit
befindenden Fälle umfasst inzwischen mehrere Seiten. Ob ein
zugeparkter Bürgersteig in der Schwerinstraße, der einer ein
Elektromobil nutzenden Rentnerin ein Durchkommen erschwert, eine
fehlende behindertengerechte Rampe an der Haltestelle Scheibenstraße
oder schlecht ausgeleuchtete Ecken vor einem Seniorenwohnheim an der
Pohlmannstraße – Herbert Clasen entgeht kaum etwas. „Manchmal
sprechen mich die Bürger auch persönlich an. Ich besuche aber auch
Treffen in Seniorenheimen und stelle mich dort vor. Nahezu
regelmäßig werden mir dort weitere neuralgische Punkte oder neue
Themen genannt.“ Sein Motto lautet „Nichts ist mir zu klein“,
das sich an ein Buch von Schriftsteller Arno Schmitt anlehnt und ihn
auch für längere Ampelgrünphasen kämpfen lässt. Doch auch vor
größeren Anliegen macht er nicht Halt. „Ich höre immer wieder,
dass viele Senioren etwa Angst vor der Nutzung der Gehwege von und zur
Haltestelle ´Geldernstraße/Parkgürtel´ in Mauenheim haben, da man
dort nicht um die Ecke schauen kann. Bei einem Ortstermin hatte ich
dann vorgeschlagen, an den entsprechenden Stellen Spiegel anbringen zu
lassen. Aufgrund der Gefahr eines möglichen Vandalismus wurde meine
Idee jedoch abschlägig beschieden. Stattdessen soll eine bessere
Ausleuchtung durch stärkeres Weißlicht für mehr Sicherheit
sorgen.“ Von solchen Rückschlägen lässt sich das ehemalige
Mitglied der Landschaftsversammlung Rheinland jedoch nicht
demotivieren. „Jeder kann sich vertrauensvoll an mich wenden. Ich
habe immer ein offenes Ohr für alle Senioren. Jeder ist zudem
herzlich eingeladen, unsere Sprechstunde am ersten Donnerstag jeden
Monats von zehn bis zwölf Uhr im Bezirksrathaus Nippes für ein
persönliches Gespräch zu nutzen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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