Neues Quartier entsteht
SPD in Nippes möchte einen Entwicklungsbeirat einrichten
Nippes - (rs) Das Gebiet rund um den ehemaligen Schlachthof zwischen
Neu-Ehrenfeld, Bilderstöckchen und Nippes hat sich aufgrund der guten
Erreichbarkeit und als Ort zwischen den Stadtteilen zu einem
städtebaulichen Zwischenraum entwickelt. Das Entwicklungspotenzial
sei aufgrund zahlreicher Mindernutzungen und freier Flächen deutlich
erkennbar, so der Nippeser Bezirksvertreter Henning Meier (SPD). 2018
sei die Verwaltung bereits mit einer Untersuchung zur städtebaulichen
Neuordnung des Quartiers beauftragt worden, ohne dass das bis heute
umgesetzt worden wäre. Für das gegenüberliegende knapp 5.000
Quadratmeter große Gelände eines ehemaligen Autohauses besteht
bereits der konkrete Entwurf des Schweizer Architekten Manuel Herz mit
150 Wohnungen, Büros, eine Kindertagesstätte und kleineren
Ladeneinheiten für den täglichen Bedarf, der bis Mitte 2024
verwirklicht werden soll.
Das bedeutet aber voraussichtlich Ende des Jahres auch das Aus für
das „WandelWerk“ des Vereins „Klug“, ein sogenanntes
Transformationszentrum, das zur Zeit noch die Räume des Autohauses
nutzen kann. Gemeinsam mit weiteren Vereinen, Initiativen,
Kulturschaffenden, der Zivilgesellschaft hat der Verein mit dem
WandelWerk hier einen Ort geschaffen, an dem verschiedene Akteure
miteinander und mit der breiten Bevölkerung in Kontakt und Austausch
kommen können.
Was das gegenüber dem WandelWerk liegende Gelände angeht, auf dem
sich einmal der Kölner Schlachthof befand, sei noch nicht
entschieden, sagt Bezirksvertreter Henning Meier. Doch das könne sich
bald ändern. Denn bereits Mitte Mai sei ein fachübergreifendes
Gespräch mit der Verwaltung über die Zukunft des
Schlachthofgeländes geplant. Seine Fraktion hat jetzt auch in der
Nippeser Bezirksvertretung in Absprache mit den Bezirksvertretern in
Ehrenfeld beantragt, für das Areal einen Entwicklungsbeirat
einzurichten. „Um die weitere Entwicklung für das Gesamtgebiet zu
begleiten und zu gestalten, sollen die lokalen Akteure aus dem
Quartier, die aktiven Initiativen und Unternehmen und die Bewohner mit
der Fachverwaltung und den Bezirksvertretungen zusammengebracht werden
und ein Zielbild für das Quartier entwickeln“, sagt Henning Meier.
Der Antrag der SPD, der von der Bezirksvertretung Nippes bislang noch
nicht behandelt wurde, sieht vor, dass für zentrale Ziele konkrete
Maßnahmen ausgearbeitet werden. So soll das Quartier städtebaulich
sinnvoll an die benachbarten Orte Bilderstöckchen, Nippes und
Neuehrenfeld anknüpfen und bezahlbaren Wohnraum für unterschiedliche
Einkommen und für eine Mischung unterschiedlicher Milieus und
Generationen bieten. Es soll dort Arbeitsorte geben, die den
Arbeitnehmern ein sicheres Einkommen ermöglichen und nachhaltig
ausgerichtet sind. „Wir stellen uns vor, dass dort Raum für
gemeinwohlorientierte Unternehmen, Initiativen und Angebote, mit denen
sich Bewohner und Besucher identifizieren können, geschaffen wird“,
so Henning Meier. Es sollte dort auch grüner Freiraum für Spiel,
Sport und Erholung geschaffen werden. Um die Beteiligung der
Öffentlichkeit an der langfristigen Entwicklung des Quartiers von
Anfang an zu gewährleisten, sieht der Antrag der SPD-Fraktion vor,
dass die Bezirksvertretungen Ehrenfeld und Nippes im ersten Halbjahr
2021 den Entwicklungsbeirat „LiebIG“
(BürgerInteressenGemeinschaft rund um die Liebigstraße) nach dem
Vorbild eines Sanierungsbeirates als Begleitgremium einrichten. Zu
möglichen Mitgliedern des Entwicklungsbeirates sollen neben den
Bezirksvertretungen Ehrenfeld und Nippes Vertreter der Anwohner, der
im Gebiet ansässigen Unternehmen, der Initiativen und Vereine, der
Stadtwerke, des Amtes für Stadtentwicklung und der
Wirtschaftsförderung zählen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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