Wie Anna zu Stephanus wurde
St. Stephanus Schützenbruderschaft möchte Relikt retten

Es wirkt ein bisschen deplatziert, das kleine Relikt längst vergangener Zeiten. Es wurde vor einigen Jahrzehnten ein wenig nach hinten „gerückt“, als der Verkehr auf der Ausfallstraße mehr Platz benötigte. Braucht ein Veedel Geschichte? Wer das denkt, kann die Schützen mit einer Spende unterstützen. | Foto: Robels
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  • Es wirkt ein bisschen deplatziert, das kleine Relikt längst vergangener Zeiten. Es wurde vor einigen Jahrzehnten ein wenig nach hinten „gerückt“, als der Verkehr auf der Ausfallstraße mehr Platz benötigte. Braucht ein Veedel Geschichte? Wer das denkt, kann die Schützen mit einer Spende unterstützen.
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Weidenpesch - (sr). Er wirkt ein wenig deplatziert das kleine Heiligenhäuschen
an der Neusser Straße Ecke Scheibenstraße. Dabei ist es bereits rund
300 Jahre alt und hat einmal eine Statue aus dem 14. Jahrhundert
beheimatet. Von dieser Figur wird angenommen, dass es sich um die Hl.
Anna, die Mutter Marias handeln soll. So hieß die Kapelle bis 1937
Anna-Kapelle. Als dann deren Wert festgestellt wurde, fand sie in der
Pfarrkirche Heilig Kreuz einen neuen, sicheren Platz. Das war gut so,
denn vor über 30 Jahren wurde eine Nachfolgedarstellung dort
gestohlen.

Es waren die Schützen, die daraufhin eine Statue ihres Namenspatrons,
dem Heiligen Stephanus, von Schnitzer Meister Eder in Oberammergau
herstellen ließ. So wurde aus der Anna-Kapelle eine
Stephanus-Kapelle.
Der Ort, an dem das Häuschen steht, ist ebenfalls
geschichtsträchtig. Denn hier habe sich Jahrhunderte lang der Gasthof
„Zur Post“ befunden, wissen die Schützen. An der wichtigen
Kölner Ausfallstraße ließen Reisende hier ihre Pferde pflegen und
pausieren. Heute ist die Neusser Straße immer noch eine wichtige
Ausfallstraße. Doch statt Pferde, fahren hier jeden Tag ungezählte
Autos und Lastwagen entlang. Und das kleine Häuschen ist in keinem
guten Zustand mehr. Regen und Autoabgase setzen dem Denkmal sehr zu.
Der Putz bröckelt ab, ebenso die Farbe. Um das Innere vor Dreck und
Müll zu schützen, hat die „St. Stephanus Schützenbruderschaft
Köln-Weidenpesch“ als Paten eine Plexiglastür eingebaut.

Die auszutauschen sei kein großes Problem, sagt Stefan Mies, 1.
Brudermeister, und auch nicht so teuer wie der Rest der
durchzuführenden Sanierungsarbeiten. Denn die Schützen haben sich
fest vorgenommen, das Denkmal, von dem nicht so ganz klar sei, wem es
gehöre und wer eigentlich die Verantwortung dafür trage, zu retten.
„Für uns Weidenpescher ist das Denkmal ein wichtiges Stück
Erinnerung“, betont er. Stolze rund 4.000 Euro haben die engagierten
Bürger bereits durch Spenden sammeln können. „Aber die
Gesamtkosten werden wohl ein mehrfaches davon kosten“, weiß Joachim
Ollig, der sich als 2. Brudermeister um die Finanzierung bemüht. Wer
mit einer Spende helfen möchte, das kleine Denkmal zu erhalten, kann
unter Telefon 0221/ 744622 Joachim Ollig erreichen.
Wer mit Spaß spenden möchte, kann auch am 30. April mit den
Schützen in den Mai tanzen. Denn das wird eine Benefizveranstaltung
für die kleine Kapelle.

Es wirkt ein bisschen deplatziert, das kleine Relikt längst vergangener Zeiten. Es wurde vor einigen Jahrzehnten ein wenig nach hinten „gerückt“, als der Verkehr auf der Ausfallstraße mehr Platz benötigte. Braucht ein Veedel Geschichte? Wer das denkt, kann die Schützen mit einer Spende unterstützen. | Foto: Robels
Joachim Ollig und Stefan Mies (v.l.) sind Brudermeister der Schützenbruderschaft, die die Patenschaft über das kleine Heiligenhäuschen hat. | Foto: Robels
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