Clouth-Gelände:
Streit um Jugendeinrichtung in Nippes

In Halle 17 im Südwesten des Clouth-Quartiers war eine Jugendeinrichtung vorgesehen. | Foto: Schriefer
  • In Halle 17 im Südwesten des Clouth-Quartiers war eine Jugendeinrichtung vorgesehen.
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NIPPES - (rs). Eine Jugendeinrichtung in Trägerschaft der gemeinnützigen
Gesellschaft Jugendzentren Köln wird es auf dem Clouth-Gelände wohl
nicht geben. Das hat der Jugendhilfeausschuss in seiner
Dezember-Sitzung beschlossen. „Damit wird der Wunsch und Auftrag der
Bezirksvertretung Nippes gemäß ihrem Beschluss vom Juni
missachtet“, beschwert sich Bezirksbürgermeister Bernd
Schößler.

Denn die Bezirksvertretung hatte eine Jugendeinrichtung mit einem
täglich offenen und kostenfreien Angebot für Kinder und Jugendliche
gefordert. „Das ist aber mit der von CDU, Grünen und FDP
vorgeschlagenen Ansiedlung des Medienzentrums des Jugendfilmclubs und
der Kölner Spielwerkstatt nicht sichergestellt“, sagt Schößler.
Im gültigen Bebauungsplan des Clouth-Quartiers, das vom städtischen
Planungsbüro „Moderne Stadt“ entwickelt wird, war von Anfang an
eine Jugendeinrichtung in der im Südwesten des Geländes gelegenen
Halle 17 vorgesehen. Daran wird im Prinzip auch nicht gerüttelt.
Aber der Jugendhilfeausschuss hat mehrheitlich mit den Stimmen der
Fraktionen von CDU, Grünen, FDP und den Vertretern des
Caritasverbandes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in
der Erzdiözese Köln dem Änderungswunsch der Fraktionen von CDU,
Grünen und FDP entsprochen. Grundsätzlich sei eine Jugendeinrichtung
ja zu begrüßen, sagt Christoph Klausing, Beisitzer im Vorstand der
CDU-Fraktion des Stadtrats. Aber eine Jugendeinrichtung solle doch
bitte dort entstehen, wo der Bedarf am größten und eine gute
Nahverkehrsanbindung vorhanden ist. „Aus unserer Sicht ist aber
beides beim Clouth-Quartier nicht gegeben.“
Der Jugendfilmclub begrüßt selbstverständlich den Änderungsantrag
von CDU, Grünen und FDP. „Wir freuen uns sehr, dass der Rat der
Stadt Köln beschlossen hat, dem jfc Medienzentrum den Umzug in neue
Räume zu ermöglichen. Damit wird uns im 40. Jahr unseres Bestehens
eine sichere Zukunftsperspektive eröffnet.“ Ab 2018 werde es im
Clouth-Quartier einen multimedialen Erfahrungsraum zum Treffen,
Entspannen, für Präsentationen und zum Lernen geben.
„Auch offene Angebote wie das Creative Space Medienlabor können
erweitert werden“, heißt es auf der Homepage des jfc
Medienzentrums. Zugesichert sind auch an zwei Nachmittagen in der
Woche offene Kinder- und Jugendangebote auf dem im Zentrum des
Clouth-Geländes liegenden Luftschiffplatz und in den angrenzenden
Räumlichkeiten.
Bezirksbürgermeister Schößler sieht dagegen noch Stolpersteine. Wie
diese Angebote finanziert werden sollen, sei nicht Bestandteil der
Beschlussfassung, sagt er. „In der wird nur festgestellt, dass sich
der Verein um die Honorare und die Kosten der Sachmittel bemühen
muss.“ Dass noch einmal darüber diskutiert wird, ob es vielleicht
doch ein Jugendzentrum auf dem Clouth-Gelände geben wird, ist
indessen ausgeschlossen. „Eine erneute Beratung des Beschlusses des
Jugendhilfeausschusses in der Bezirksvertretung Nippes haben Grüne,
CDU und FDP im Rat abgelehnt“, bedauert Schößler.

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