Witzig und wissenswert
Tim Ruster hat ein neues Astro-Comics Buch veröffentlicht
Nippes - (rs) Wie die Milchstraße, in der sich unser Sonnensystem befindet,
von außen aussieht, wissen wir nicht. Denn unser Sonnensystem
befindet sich zwar nicht gerade mittendrin in der Milchstraße,
sondern irgendwo an ihrem Rand, aber, um sie von außen betrachten zu
können, müssten wir erst hunderte von Lichtjahren aus ihr heraus
fliegen. Da ist also viel Fantasie gefragt, wenn jemand die
Milchstraße vorstellen möchte.
Tim Ruster vom Planetarium im Leonardo-da-Vinci-Gymnasium hat es
gewagt. Nach seinem ersten Astro-Comics Buch über unser Sonnensystem
hat er jetzt ein zweites veröffentlicht, in dem er seinen Moderator,
den Raumfahrtroboter Hubert, alles Wissenswerte über die Milchstraße
erzählen lässt. Zum Beispiel, dass sie nur eine der Milliarden
Galaxien im Weltall ist und Heimat von den vielen tausend Sternen, die
wir sehen, wenn wir uns in einer sternklaren Nacht ins Gras legen und
in den dunklen Himmel schauen. So wie es vor einigen tausend Jahren
auch die Griechen taten und das, was sie gesehen haben,
„galaxias“, was so viel wie Milch heißt, genannt haben.
Unsere Vorstellung von der Milchstraße, lässt Tim Ruster Hubert den
Leser wissen, ist nur eine Vermutung, die aus dem Vergleich mit
anderen Galaxien entstanden ist. Der Mensch kann nur von innen auf die
Milchstraße blicken und sich nur vorstellen, wie sie als Ganzes
aussieht. Er weiß aber, woraus sie besteht und wie sie funktioniert.
Nämlich aus unendlich vielen Sonnensystemen mit unendlich vielen
Planeten und einigen Schwarzen Löchern. Das, so erklärt Hubert in
dem 100 Seiten starken Buch, sind unfassbar dichte und schwere Punkte,
die durch ihre riesig große Schwerkraft selbst die größten Sterne
schlucken können. Hoffentlich kommt der Blaue Planet, unsere Erde,
nicht in die Nähe eines solchen Schwarzen Loches.
Zum Glück liegt unser Sonnensystem ja am Rande der Milchstraße, in
deren Mitte sich ein super massives Schwarzes Loch befindet, das alle
Planeten und Sterne in seiner Umgebung wie ein kosmischer Staubsauger
einsaugt. Weil die Entfernungen zwischen den Sonnensystem so
gigantisch groß sind, ist die Gefahr, vom zentralen Schwarzen Loch in
der Milchstraße geschluckt zu werden, nicht groß.
Hubert erklärt aber auch, dass seit dem Urknall vor vielen Milliarden
Jahren das All ständig in Bewegung ist. Mit 120 Kilometern pro
Sekunde bewegen sich zum Beispiel die beiden benachbarten Galaxien
Milchstraße und Andromeda aufeinander zu. In etwa vier Milliarden
Jahren werden sie miteinander kollidieren. Ob das wohl die Menschen,
wenn sie dann noch existieren, beunruhigt?
Tim Ruster, Museumsführer im Planetarium, hat bei seinen
Astro-Comics, die er selber gezeichnet hat, eigentlich im Blick
gehabt, Kindern die Weiten des Weltraums zu erklären. Seine Bücher
sind aber auch durchaus lesbar für Erwachsene, die sich für das
Weltall interessieren. Denn Tim Rusters Alter Ego Hubert spekuliert
auch darüber, ob außerirdisches Leben existiert, was ja auch
Erwachsene interessiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass es Planeten
gibt, auf denen Leben entstehen kann, sei gar nicht so gering,
erklärt Hubert. „Sie müssen nur im richtigen Abstand zu einer
Sonne liegen, und es muss Wasser und Luft vorhanden sein.“ Dann
könne sich Leben, wie wir es kennen, entwickeln. Nur, wenn dem so
ist, würden die Menschen den extraterrestrischen Lebewesen trotzdem
niemals die Hand schütteln können. Sie würden einfach viel zu weit
weg sein.
Die Astro-Comics von Tim Ruster sind in einer Auflage von 750
Exemplaren im Voyager Verlag erschienen und sind in Buchhandlungen
oder in seinem Astro-Comics-Shop unter www.astro-comics-shop.de
erhältlich.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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