Boxen und Pratzenschläge
Torsten May zeigte Kindern in den Ferien, was ein Haken ist
Nippes - (rs). Deckung, Fußstellung, Beinarbeit – so haben sich die Kids
Boxen wahrscheinlich nicht vorgestellt. Aber Torsten May weiß es
besser. Schließlich ist er Weltmeister gewesen und wurde 1992 in
Barcelona auch Olympiasieger. Heute ist der 1,93 Meter große
gebürtige Sachse neben seiner Tätigkeit als Boxtrainer im
Sauerland-Boxstall auch Sportbotschafter der Stadt.
In dieser Eigenschaft kam er zur Sport-Spiel-Ferienaktion der
Bezirksjugendpflege und des Sportamtes in die Dreifach-Sporthalle am
Niehler Kirchweg, um Mädchen und Jungen beizubringen, dass Boxen
nichts mit „einfach draufhauen“ zu tun hat. „Treffer vermeiden
ist beinahe das Wichtigste“, sagte der ehemalige Profi-Boxer, der
einmal einen WM-Kampf, in dem er nach Punkten führte, abgebrochen
hatte, um eine Gesichtsverletzung nicht zu verschlimmern. Deshalb
zeigte er den Jugendlichen auch zunächst, wie man gegnerischen
Treffern ausweicht und seine Deckung kontrolliert. Dann wurden die
Schläge trainiert, die Gerade und der Aufwärts- und Seitwärtshaken.
Erst danach stülpte sich Torsten May Pratzen über seine großen
Hände und forderte die etwa 20 Jugendlichen auf, mit aller Kraft auf
diese einzudreschen. Das Sport-Angebot in der ersten Woche der
Herbstferien hatten etwa 400 Kinder und Jugendliche angenommen.
Darunter waren nicht nur welche, die auch einmal Boxen ausprobieren
wollten.
„Das Angebot reichte von Mädchenfußball über Fechten, Zumba,
Klettern und Boxen“, sagte Bezirksbürgermeister Bernd Schößler,
der die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen hatte.
„Wir wollen den Kindern mit der Sport-Spiel-Ferienaktion auch
zeigen, wie vielfältig das Sportangebot im Stadtbezirk Nippes mit
seinen mehr als 50 Vereinen ist.“
Nippes ist nicht der einzige Bezirk, in dem Kinder und Jugendliche in
den Herbstferien kostenlos verschiedene Sportarten ausprobieren
können. „Wir haben die Sport-Spiel-Ferienaktion bereits zum
achten Mal angeboten und wandern alle paar Jahre von einem Bezirk in
einen anderen“, sagte Andrea Njio vom Netzwerk Sport und Bewegung.
Wahrscheinlich sei im kommenden Jahr Kalk an der Reihe. Primäres Ziel
der Aktion sei es, dass die Kinder und Jugendlichen so viel Spaß an
der Bewegung erleben, dass sie Lust bekommen, danach in einem Verein
oder einer Jugendeinrichtung dauerhaft Sport zu treiben, sagte
Jugendpfleger Thomas Berner.
Damit schon Kinder im Vorschulalter auf den Geschmack an sportlicher
Betätigung kommen sollten, konnten sie während der
Sport-Spiel-Ferienaktion auch das Mini-Sportabzeichen machen. „Dazu
mussten sie laufen, springen. werfen und balancieren“, sagte Andrea
Njio. Die Sportjugend Köln hatte auch die gesundheitsbewusste
Verpflegung der jungen Sportler mit Obst und Gemüse übernommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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