Viel Lärm um Namen
Über die Hauptschule Reutlinger Straße wurde heftig debattiert
Bilderstöckchen - (rs) Wie soll sie denn nun demnächst heißen, die
Gemeinschaftshauptschule Reutlinger Straße? Darüber haben sich die
Mitglieder der Bezirksvertretung wieder einmal auseinandergesetzt. Und
sie waren sich nur darin einige, dass eine Namensänderung – wenn
sie denn von der Schulkonferenz einmal so beschlossen ist – schon in
Ordnung sei.
Auch mit der Bewertung des Prozederes, also dem Protokoll der
Schulkonferenz über die Auseinandersetzung um die Namensgebung, waren
sich beinahe alle Bezirksvertreter einig: Es sei schlampig,
unorganisiert und in Details nicht ordnungsgemäß. So monierte Horst
Baumann, der Fraktionsvorsitzende der SPD, dass in der Abstimmung auch
der Name der Schulleiterin auftauchen würde. Das sei nicht statthaft,
sagte er. „Laut Schulmitwirkungsgesetz dürfe diese, ausgenommen in
einer Pattsituation, nicht mit abstimmen. Eine solche Pattsituation
hat es aber gar nicht gegeben.“ Aber wenn die Schulkonferenz
beschließen würde, dass die Gemeinschaftshauptschule Reutlinger
Straße in Zukunft Gemeinschaftshauptschule Bilderstöckchen heißen
soll, sei das natürlich in Ordnung.Dem schloss sich auch der
stellvertretende Bezirksbürgermeister Daniel Hanna (CDU) an. Aber,
gab er zu bedenken, es sei nicht das erste Mal, dass von dieser
Schulleitung derartig unorganisierte Arbeiten an die Bezirksvertretung
herangetragen würden. Zum Runden Tisch Schule sei die Hauptschule
Reutlinger Straße mehrmals eingeladen worden, er habe aber noch nicht
einmal eine Absage der Schulleitung erhalten, sagte er. „Ich finde
die Art und Weise, wie man seitens der Hauptschule Reutlinger Straße
mit der Bezirksvertretung kommuniziert, desolat“, sagte er.
Außerdem sei er der festen Ansicht, dass in der Bevölkerung des
Stadtteils nicht der Wunsch vorhanden sei, die Schule
Gemeinschaftshauptschule Bilderstöckchen zu nennen. Hauptschule
Reutlinger Straße sei im Stadtteil ein etablierter Begriff. „Ich
halte die neue Bezeichnung für überflüssig und schwachsinnig,
stimme aber trotzdem für die Umbenennung, weil ich der Schule nicht
in die Suppe spucken möchte.“
Gegen diese Schelte wandte sich Bärbel Hözling (Grüne). „Die
Schule engagiert sich sowohl im Stadtbezirk als auch in anderen
Bereichen“, sagte sie. Auch habe sich die Schule gemeldet, nachdem
seitens der Bezirksvertretung Bedenken gegen die Umbenennung
geäußert wurden und Initiative gezeigt. Zu den Sitzungen des Runden
Tischs, zu denen Daniel Hanna eingeladen habe, seien auch andere
Schulen nicht erschienen. „Meines Erachtens kann man der Schule kein
mangelhaftes Interesse vorwerfen.“
Auch Bezirksbürgermeister Bernd Schößler hielt es für vernünftig,
dass dem Wunsch der Schule trotz Bauchschmerzen gefolgt werde. Die
Abstimmung erfolgte daher auch einstimmig, und so wird der Hauptschule
gemäß den Allgemeinen Richtlinien zur Namensgebung von Schulen
demnächst wohl der Name „Gemeinschaftshauptschule
Bilderstöckchen“ verliehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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