Aus Liebe zur Stadt

Umfeld der Haltestelle Geldernstraße soll zur Street Art werden

Bilderstöckchen - (rs) Bislang ist die Stadtbahnhaltestelle Geldernstraße/ Pargürtel
eher als Angstraum und Müllabladeplatz bekannt. Das soll sich jetzt
ändern. Denn die Bezirksvertretung Nippes hat den gemeinsamen Antrag
der Fraktionen SPD, Grüne und CDU angenommen, das Kunstprojekt
„Love your city“ der Mittwochsmaler aus Lucky‘s Haus zu
unterstützen.

Die Mittwochsmaler sind ein laufendes Angebot in der OT Lucky’s Haus
in Bilderstöckchen und ein Teil des HipHop-Netzwerkes für Toleranz
und Integration im Stadtbezirk Nippes. Ihr Ziel ist es, die
Graffiti-Jugendkultur aufzugreifen und in Ausstellungen und legalen
Spray-Aktionen an die Öffentlichkeit zu treten. Seit 2012 sind sie
Akteur und anerkanntes Kulturpädagogisches Projekt im Kulturrucksack
NRW und seit 2015 auch in der Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen
aktiv. Im Stadtbezirk Nippes haben die Mittwochsmaler mit ihrem
Projekt „4 Tage-4 Pfeiler“ bereits Brückenelemente der
Hochbahnlinie 13 auf der Höhe Merheimer Gürtel/ Ecke Merheimer
Straße mit Graffitikunst gestaltet.

Nun sollen sie auch an der Stadtbahnhaltestelle Geldernstraße/
Parkgürtel tätig werden. Dort wollen die Mittwochsmaler äußere
Bauwerkteile der Stadtbahnhaltestelle sowie weitere Bauwerke
außerhalb der Haltestelle mit Graffitikunst gestalten und dort eine
„Street Art Gallery“ schaffen. Ihr „Love your city“ (Liebe
Deine Stadt) genanntes Projekt besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil
soll mit der Street Art Gallery auf beiden Seiten des Baukörpers der
Stadtbahnhaltestelle eine Dauerausstellung mit Arbeiten bekannter
Graffiti-Künstler entstehen. Diese Kunst-Galerie soll sich auf einer
Länge von 130 Metern entlang des Parkgürtels, beziehungsweise des
Mauenheimers Gürtels entfalten. Im kommenden Frühjahr sollen – die
Genehmigung der Stadt vorausgesetzt – die Arbeiten an der Street Art
Gallery, die etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen werden, beginnen.

Den zweiten Teil ihres jugendpädagogischen Projektes bezeichnen die
Mittwochsmaler als „Hall of Fame“. An von den Eigentümern für
das Projekt freigegebenen Flächen sollen sich Künstler treffen
können und Graffitis auftragen. Diese Arbeiten sollen nicht von Dauer
sein, sondern können nach kurzer Zeit auch wieder übersprüht
werden.

An der „Hall of Fame“, eigentlich eine „Wall of Fame“, können
sich Mitglieder der Graffiti-Szene treffen. Sie biete zudem den
pädagogischen Begleitern der Mittwochsmaler die Möglichkeit zu
Gesprächen, Austausch und Lebensberatung, sind die Antragsteller des
Projektes, Horst Baumann für die SPD, Helmut Metten für die Grünen
und Christoph Schmitz für die CDU, überzeugt. „Die Mittwochsmaler
werden für die geplante Hall of Fame Regeln aufstellen und ihre
Einhaltung überwachen.“

Er freue sich riesig auf dieses Projekt“, sagte Bürgeramtsleiter
Ralf Mayer. „Wenn es fertig ist, werden wir es feiern.“ Trotz
einer beinahe einstimmigen Annahme des Projektes – nur der
parteilose Michael Gabel war dagegen – fehlt noch der Rückenwind
der Verwaltung für die erste von der Stadt bereit- gestellte Fläche
für Graffiti-Kunst, die „Kölner Wand“. Die Bezirksvertretung
Nippes jedenfalls begrüßt das Projekt, mit dem der Angstraum zu
einem Kunstraum werden soll, und bittet die Verwaltung, es nach
Kräften zu unterstützen und die erforderlichen Verträge zu seiner
Umsetzung zu schließen.