Verpasst
Vorplatz des Bahnhofs Longerich soll nicht zur Mobilitätsstation werden
Longerich - (rs) Mit Bedauern hat der Regionalverband Köln des Verkehrsclub
Deutschland (VCD) auf die Ablehnung des Antrags zum Umbau des
Longericher S-Bahnhofsvorplatzes in eine zukunftsorientierte
Mobilitätsstation durch die Bezirksvertretung Nippes reagiert.
Der stark vernachlässigte Bahnhof Köln-Longerich soll nach
Information des NVR Nahverkehrs Rheinland nun endlich bis 2023
modernisiert und barrierefrei umgebaut werden. Diese Maßnahme war
auch vom Regionalverband Köln schon länger gefordert worden.
„Jetzt wäre es sinnvoll, dass zum Umbau des Bahnhofs auch der
Vorplatz entsprechend den Mobilitätsbedürfnissen der Fahrgäste
angepasst wird“, sagt Wolfgang Kissenbeck vom Vorstand des VCD
Regionalverbandes Köln. Auf der Sitzung der Bezirksvertretung Nippes
am 14. November sollte über einen entsprechenden Antrag der Fraktion
der Grünen entschieden werden. In diesem wird die Verwaltung
beauftragt, den Platz vor dem Longericher Bahnhof zu einer
Mobilitätsstation nach den NRW-Standards umzugestalten, auch um dort
eine hohe städtebauliche Aufenthaltsqualität zu schaffen. Konkret
sollten die Bushaltestellen mit Überdachungen wieder wie früher auf
dem Vorplatz direkt am Bahnhofseingang angeordnet werden. Des Weiteren
sollte an der Ampel der Kreuzung Militärring und Volkhovener Weg eine
Vorrangschaltung für die Busse eingerichtet werden, und die
Mobilitätsstation sollte eine Carsharing-Station, einen Taxi-Stand,
Platz für KVB-Leihfahrräder und andere Leihsysteme, eine Bike and
Ride und eine Kiss and Ride Anlage enthalten. „Der Vorteil kurzer
Umsteigewege ist wesentlich für eine gute Akzeptanz. Zudem wird die
Vereinheitlichung der Mobilitätsstationen an Bahnhöfen die
Orientierung für die Fahrgäste wesentlich erhöhen und durch die
Vorrangschaltung an der Kreuzung Militärring und Volkhovener Weg
werden unnötige Fahrzeitenverlängerungen vermieden“, hatte Helmut
Metten, der Fraktionsvorsitzende der Grünen in der BV Nippes, den
Antrag begründet. Der wurde allerdings von der Mehrheit der
Bezirksvertreter abgelehnt, weil er, wie Horst Baumann, der
Fraktionsvorsitzende der SPD in der BV Nippes, sagte, keine
Verbesserung des vorhandenen Zustandes bringen würde. „P+R Plätze,
Fahrradabstellplätze inklusive Boxen, das ist doch alles dort sowieso
bereits vorhanden“, sagte er.
Der VCD bedauert die Ablehnung dieses Antrags durch die
Mehrheitskoalition der BV Nippes. Dadurch werde ein zu diesem
Zeitpunkt richtungsweisender Umbau des Longericher S-Bahnhofs zu einer
wichtigen Mobilitätsstation und zur Stärkung der ÖPNV-Anbindung
verpasst, sagt Wolfgang Kissenbeck. Er fordert weitergrei-
fendere Maßnahmen zur Stärkung des ÖPNV. „Wir brauchen im Kölner
Norden mehr und bessere Angebote zum Umstieg in den öffentlichen
Nahverkehr, um die Kölner Innenstadt und die Veedel vom motorisierten
Individualverkehr zu entlasten.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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