Die Ruhe ist hin
Widerstand gegen den nächtlichen Fluglärm im Kölner Norden

Der NRW-Landtagsabgeordnete und Sprecher des Ausschusses für Verkehr, Bauen und Wohnen, Arndt Klocke von der Grünen-Fraktion, hatte viele gute Argumente gegen Nachtflüge. | Foto: Schriefer
  • Der NRW-Landtagsabgeordnete und Sprecher des Ausschusses für Verkehr, Bauen und Wohnen, Arndt Klocke von der Grünen-Fraktion, hatte viele gute Argumente gegen Nachtflüge.
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Nippes - (rs) Köln ist wieder einmal Spitzenreiter. Vom Flughafen Köln/Bonn
starten und landen nachts deutschlandweit die meisten Flugzeuge. Und
es werden immer mehr. Die Statistik freut nur diejenigen, die an
Arbeitsplätze und Rendite denken. Andere leiden darunter. Besonders
um Mitternacht. Denn dann schweben die Flieger im Zwei-Minuten-Takt
über Chorweiler, Longerich, Niehl und Riehl herein. Bürger im
Kölner Süden wehren sich bereits seit 1973 gegen Fluglärm. Jetzt
haben es auch die aus dem Kölner Norden satt.

Die Bürgervereine Longerich und Niehl haben sich bereits der
Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn angeschlossen. Regina
Bechberger, die stellvertretende Bürgermeisterin des Bezirks Nippes,
hofft, dass es noch mehr werden. Dafür hat sie als
Lärmschutzbeauftragte des Niehler Bürgervereins zu einer
Informationsveranstaltung ins Bürgerzentrum Nippes in der Turmstraße
eingeladen und Mitglieder des Vorstandes der Lärmschutzgemeinschaft
gebeten, die Bürger einmal über den Stand der Dinge aufzuklären.
„Ende März wollen wir auch die Kommunalpolitiker einladen, um mit
ihnen darüber zu diskutieren, was wir gegen den Fluglärm unternehmen
können“, sagt sie. Eine erste Maßnahme sei es, den
Passagierluftverkehr während der Nacht einzuschränken, so wie es
bereits in vielen anderen deutschen Flughäfen geschehen ist. „Was
hat ein Passagier denn davon, wenn er nachts um drei Uhr nach Palma de
Mallorca fliegt, wo er dann um fünf Uhr in der Frühe ankommt.“
Aber Albert Müller, Vorsitzender der Lärmschutzgemeinschaft, weiß,
dass es nur einen Königsweg gibt. „Der Flugverkehr muss generell
eingeschränkt werden, wenn wir nur Nachtflüge verbieten, belastet
dass die Anwohner am Tag umso mehr.“ Beim folgenden Termin, am 28.
März in der Spielewerkstatt (Luftschiff-Platz 5), erhofft sich der
Ortsverband Köln-Nord der Lärmschutzgemeinschaft wenigstens ein
deutliches „Nein“ der Kommunalpolitiker zu der von Friedrich Merz,
dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Flughafengesellschaft, gewünschten
vorzeitigen Verlängerung der Nachtflugerlaubnis über das Jahr 2030
hinaus.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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