Liebeserklärungen an die Heimatstadt
Willi Pütz hat Nippes und Agnesviertel im Blick

Willi Pütz hat den Stadtteilen Nippes und Agnesviertel mit Aquarellen und Zeichnungen eine Liebeserklärung gemacht. | Foto: Schriefer
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Nippes - (rs) Schon vom Namen her ist Willi Pütz „`ne Kölsche“. Er liebt
seine Heimatstadt, das gibt er im persönlichen Gespräch unumwunden
zu. Das sieht man aber auch seinen Arbeiten an, zarten pastellfarbenen
Aquarellen und Filzzeichnungen von den beiden Stadtteilen Nippes und
Agnesviertel, die bis zum 25. September im Lokal des Altenberger Hofs
(Mauenheimer Straße 92) zu sehen sind. „Für viele dieser Arbeiten
bin ich noch einmal durch Nippes gegangen“, sagt Willi Pütz. Hier
hat er einmal gewohnt, lebt aber seit vielen Jahren im Agnesviertel.

Willi Pütz wollte schon als Kind Künstler werden, aber sein
gestrenger Vater war gegen diesen „Hungerberuf“. Er musste
stattdessen Maler und Anstreicher werden und kam über Umwege zum WDR,
wo er bis zu seiner Verrentung als Ausstatter arbeitete. Dann aber
nahm er energisch den Pinsel in die Hand und begann zu malen.

Bilder von Australien, wo seine Tochter lebt. Vor allem aber Bilder
von Köln. „Ich habe meine Arbeiten mittlerweile bestimmt schon fast
drei dutzend Mal ausgestellt“. Jetzt wollte er sie auch einmal im
Lokal Alte Feuerwache, wohin er mittags immer zum Essen geht,
ausstellen. „Aber dafür sind meine Bilder zu klein“, musste er
zugeben. Vorgezeigt hat er sie trotzdem, und fand mit Kunst Köln
einen Veranstalter, der seit 26 Jahren bildende Künstler unterstützt
und Ausstellungen nicht nur im Lokal Alte Feuerwache, sondern auch im
Altenberger Hof organisiert. Der sei für die Aquarelle und
Zeichnungen von Willi Pütz der geeignete Ausstellungsort, befand
Gabriele Haanrats, die Kuratorin von Kunst Köln. „Willi Pütz ist
ein Kölnkenner und hat sein besonderes Augenmerk für die
Schönheiten der Kölner Stadtteile mit der Lust am Malen und Zeichnen
verknüpft“, sagt sie.

Willi Pütz bescheinigt sich selbst ein gutes Farbgefühl, das bei ihm
im Bauch sitze. Wichtig beim Malen sei ihm aber auch natürliches
Licht. „In künstlichem sieht doch alles ganz anders aus.“ Eine
leidvolle Erfahrung, wie er zugibt. Er habe einmal in einem Modehaus
einen Anzug erworben. „Aber als ich den dann bei Tageslicht gesehen
habe, dachte ich nur, oh Gott, was hast du dir denn da gekauft.“

Seine Motive finden bei Willi Pütz auf Streifzügen durch Köln mit
dem Rad oder zu Fuß, zu denen er immer einen Skizzenblock und einen
Fotoapparat mitnimmt. „Damit halte ich fest, was mir auffällt, und
male es dann zu Hause“, sagt er. Zum Beispiel das
Leonardo-da-Vinci-Gymnasium mit seinem typischen Turm, das Pütz noch
als Blücher-Gymnasium kennt, oder die Uhr am Turm der Pfarrkirche St.
Bonifatius in der Schwerinstraße. Auch der Alten Feuerwache im
Agnesviertel hat Willi Pütz in zarten Farben eine Liebeserklärung
gemacht. Seine Bilder von Nippes und vom Agnesviertel scheinen so, als
sei die Sonne bei seinen Streifzügen immer neben ihm gegangen. Nur
ein Bild macht eine Ausnahme, das von der brennenden Agneskirche.
Willi Pütz lässt die Flammen grell aus dem Turm schlagen, Rußwolken
verdunkeln den Himmel, der sonst in seinen Bildern so blau leuchtet,
als sei es der italienische.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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