Ort für Begegnungen
„WINHaus International“ steht Geflüchteten und Nippesern offen
NIPPES - (hh). Ein Beratungsraum, ein Begegnungszimmer, eine
„Spiel-Oase“ für die Kleinen zum Toben und Lesen, eine Bibliothek
mit zweisprachigen Büchern sowie mehrere Räume für verschiedene
Kurse bietet das vor kurzem eröffnete „WINHaus International“ in
der Dormagener Straße.
Kostenfreies W-Lan, PC´s für den Austausch per Internet oder Skype
mit Angehörigen in der fernen Heimat und ein „Raum der Stille“
ergänzen das Angebot, das die neue Einrichtung auf 180 Quadratmetern
für Besucher verschiedener Kulturen und Nationen bereithält.
Die Abkürzung „WIN“ steht dabei für die „Willkommensinitiative
in Nippes“, die seit über anderthalb Jahren Flüchtlinge und
Neuankömmlinge im Stadtteil unterstützt und das Projekt gemeinsam
mit der evangelischen Kirchengemeinde Nippes realisiert hat.
„Die Räume waren einst eine Pfarrerswohnung, die wir gerne für den
neuen Begegnungsort für Geflüchtete, aber auch Nippeser
bereitstellen“, sagt Pfarrerin Miriam Haseleu. Um Leben in das Haus
zu bringen, sei jedoch das Interesse am vielfältigen Angebot und
großes Engagement der ehrenamtlichen Helfer viel wichtiger. „Erst
dadurch wird das Haus zu einem willkommenen Ort für alle, die durch
einen interkulturellen Austausch voneinander partizipieren
möchten.“ Bereits jetzt ist das „WINHaus“ eine tägliche
Anlaufstelle für fortbildungswillige Flüchtlinge und Menschen, die
sich austauschen, gemeinsam kochen oder lachen möchten.
Sprachkurse, Nähen ausschließlich für Frauen oder der dreimal
wöchentlich stattfindende offene Treff „Frei-Raum“ sind Angebote,
die sich einer Nachfrage erfreuen. „Im ´Frei-Raum´ können sich
nicht nur Flüchtlinge untereinander austauschen, sondern es sollen
möglichst auch alteingesessene Nippeser mit den Geflüchteten ins
Gespräch kommen. Dabei können sie sich über Alltägliches ebenso
unterhalten wie über persönliche Sorgen und Erlebnisse“, führt
Haseleu aus.
Rund 30 Ehrenamtler umfasst das derzeitige Kern-Team, das auch bereits
Angebote für Flüchtlinge wie das weiterhin sonntäglich
stattfindende „Café International“ in der benachbarten „Offene
Tür Werkstattstraße“ betreut hat. „Der Raumbedarf ist jedoch
sehr hoch, und in der OT muss ja auch die normale Jugendarbeit
weiterlaufen. Es passte dann einfach ideal, als hier die Wohnung frei
wurde.“
Pfarrerin Miriam Haseleu hofft, dass sich das Projekt von selbst
weiterentwickelt und wächst. „Es lebt auch von Anregungen und
Wünschen der Besucher.“ Sie selbst könne sich noch so einiges
vorstellen. „Eine Ausstellung zum Thema ´Heimat´ wäre eine
schöne Idee oder auch gemeinsam einige Wände neu gestalten. Und
vielleicht gibt es hier ja eines Tages sogar Arabisch-Sprachkurse für
Einheimische.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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