Initiative
Wohnen soll bezahlbar bleiben
Die Initiative für Bezahlbares Wohnen sammelt Unterschriften für eine Soziale Erhaltungssatzung für das Veedel. Damit sollen erhebliche Mietsteigerungen verhindert werden.
Nippes. Steigende Mietpreise sind nach Meinung der Bürgerinitiative „Für Bezahlbares Wohnen in Nippes“ eher eine Randnotiz. Sie rechnet vor: In Nippes stieg der Preis pro Quadratmeter von 12,52 Euro 2018 auf aktuelle 15,48 Euro, deutlich über dem Durchchnitt von 13,51 Euro. Grund für diese Verteuerung seien unter anderem Luxussanierungen. Kosten würden auf die Mieter abgewälzt. „Das führt dazu, dass viele Menschen aus dem Veedel verdrängt werden, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können“, so die Initiative.
„Insbesondere Menschen mit geringen und mittleren Einkommen geben häufig einen großen Anteil ihres Einkommens für Mieten aus, sodass weniger Puffer für unerwartete Ausgaben oder Mieterhöhungen bleibt“, so Markus Frank, Bezirksvertreter der Linken. Im März stellte seine Partei die Idee der Sozialen Erhaltungssatzung vor.
Die Absicht: Bauliche Veränderungen und Nutzungsänderungen an Wohngebäuden müssen besonders genehmigt werden. Damit sollen insbesondere Luxussanierungen und Modernisierungen verhindert werden, die zu erheblichen Mietsteigerungen und somit auch zu Verdrängungen führen können. Beim Verkauf von Wohngebäuden hat die Stadt außerdem die Möglichkeit, ihr Vorkaufsrecht auszuüben.
Nach dem Nachbarschaftstreffen gründete sich die Initiative „Für Bezahlbares Wohnen in Nippes“ mit dem Ziel, Unterschriften für das Vorhaben zu sammeln. Die Initiative wird weiterhin finanziell und ideell unterstützt von Die Linke, jedoch ist die Initiative explizit offen für Nicht-Mitglieder. „Wir möchten gerne die Menschen hier in Nippes darin unterstützen das Thema Bezahlbares Wohnen selbst in die Hand zu nehmen“, so Frank.
Über 800 Menschen haben bereits für das Anliegen unterschrieben. Bis Jahresende solles es 2000 Unterschriften sein. In einem sind sich alle einig: Nippes ist ein bunter, lebendiger Stadtteil. „Die Vielfalt und die Sozialstruktur müssen erhalten bleiben. Auch Menschen mit geringem Einkommen sollen sich das Leben in Nippes noch leisten können.“
Am 12. November, 10.30 bis 14 Uhr, gibt es eine Kundgebung und Unterschriftensammlung am Ausgang der U-Bahn-Haltestelle Florastraße, und am 15. November, ab 17 Uhr, eine Unterschriftensammlung vor dem Goldenen Kappes (Neusser Straße 295).
Mehr Infos zur Bürgerinitiative unter bezahlbares-wohnen-in-nippes.de
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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