Neuer Chef im Norden
Zahl der Gewalttaten ist rückläufig, es warten viele Aufgaben
Nippes - (rs) Seit fünf Monaten ist Polizeioberrat Steffen Mielke Leiter der
Polizeiinspektion 4. Der 54-jährige Polizeibeamte war, nachdem er die
Polizeiführungsakademie besuchte hatte und sich damit für den
Höheren Dienst qualifizierte, zunächst in Siegen und Olpe
eingesetzt. Danach sei er nach Köln versetzt worden, sagt er. Als
stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion 6 hatte er sich mit
allen Delikten, die zwischen Kalk und Porz begangen wurden,
beschäftigen müssen. Mit seinem neuen Einsatzbereich, der Leitung
der Polizeiinspektion 4 mit den beiden Wachen in Chorweiler und
Nippes, ist der Polizeioberrat dem Zentrum von Köln jetzt ganz nah
gekommen. Sein neues Einsatzgebiet reicht nun von Worringen über
Chorweiler, Niehl und Nippes bis an den Rand des Ebertplatzes im
Agnesviertel.
Polizeioberrat Steffen Mielke will das Rad der Polizeiarbeit nicht neu
erfinden. Er werde aber seine eigenen Schwerpunkte setzen, sagt er.
„Ich habe zum Beispiel ein Herz für Spielplätze und
Bürgerparks.“ Mit verstärkter Kontrolle werde er dafür sorgen,
dass diese städtischen Anlagen kein Platz für Personen sind, die da
nicht hingehören, versprach er bei seiner Vorstellung in der
Bezirksvertretung Nippes. Er werde sich jeden Tag die Anzeigen von
gravierenden Delikten im öffentlichen Raum – also zum Beispiel auf
den Spielplätzen – vorlegen lassen und entscheiden, dass und in
welchem Umfang seine Polizisten dann dort tätig werden. Natürlich
reicht sein Aufgabengebiet weit darüber hinaus, dafür zu sorgen,
dass sich auf Spielplätzen keine Drogendealer herumtreiben.
Als Leiter der Polizeiinspektion ist Steffen Mielke, der an seinem
Wohnort Lindlar auch Mitglied des Gemeinderates ist, auch für die
Personalführung zuständig. „Ich nehme Beschwerden von Bürgern
ernst, die sich von meinen Polizisten nicht gerecht behandelt
fühlen.“ Das gehe für ihn am besten über ein persönliches
Gespräch. „Ich möchte die Anonymität zwischen uns und den
Bürgern lockern“, sagt er. Das gelte auch für die Zusammenarbeit
mit städtischen Ämtern, der Bauaufsicht, dem Jugendamt, dem
Gewerbeamt und dergleichen. „Auch in diesen Bereichen möchte ich
die Kontakte intensivieren.“
Steffen Mielke ist in einer Zeit der rückläufigen Kriminalität zur
Polizeiinspektion 4 gekommen. Die Anzahl der gemeldeten Delikte im
Bereich der Straßenkriminalität ist zum Beispiel in Köln um fast
sechs Prozent gesunken. Die der Wohnungseinbrüche sogar um fast 25
Prozent. „Allerdings haben wir eine steigende Anzahl von versuchten
Wohnungseinbrüchen zu verzeichnen“, gibt Steffen Mielke zu
Bedenken. Das liege wohl daran, dass die Wohnungsinhaber sich heute
besser mit Alarmanlagen schützen, vermutet er.
Steigend sei leider auch die Anzahl der Fahrraddiebstähle, vor allem
in den Stadtteilen Nippes und Agnesviertel, sagt der Polizeioberrat.
Bei seiner Vorstellung auf der Sitzung der Bezirksvertretung zu den
Gefahren befragt, die auf der Neusser Straße auf Radfahrer lauern,
hielt sich Steffen Mielke zurück. „Wenn wir dort einen
Unfallschwerpunkt hätten, würden wir uns kümmern“, sagte er. Den
gebe es aber bislang dort nicht.
Grundsätzlich sei er dafür, dass die Polizei Präsenz im
öffentlichen Raum zeigt, um Täter abzuschrecken. „Ich werde mich
deshalb auch dafür einsetzen, den Kriminalpräventiven Rat
wiederzubeleben“, versprach er den Bezirksvertretern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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