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Musik tut sooo gut!
Warum tut Musik gut?

Sängerin, Kirche | Foto: Bildrechte: Norbert Herod
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  • Sängerin, Kirche
  • Foto: Bildrechte: Norbert Herod
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Die Seele braucht Musik, der Körper entspannt sich, wird locker. Wer kennt das nicht, man schwingt förmlich körperlich mit, klopft den Takt mit dem Fuss, die Finger beklopfen ein Glas, einen Tisch an dem man gerade sitzt... Zu Musik tanzen, den Kopf schütteln, den Körper sogar ganz rhythmisch bewegen, cool! Manche Menschen wippen nur leicht mit dem Fuß, an ihren Augen ist aber zu erkennen, dass ihr Gehirn und somit sie selbst gerade ganz und gar von Erinnerungen durchflutet werden. Bei der Melodie habe ich Walzer in der Tanzschule getanzt.... Bei dem Schlager habe ich mit Egon getanzt... Bei dem Rockkonzert haben wir uns kennengelernt... oder so.... Musik tut einfach gut, Emotionen werden frei, wir sind durch unsere Erinnerungen durch und durch bewegt. Es gibt keine bessere ganzheitliche Methode um unseren Körper und Geist möglichst schnell positiv zu beeinflussen, diese Erfahrung haben wir schon alle mal gemacht. Ja klar, es gibt auch negative Erinnerungen, aber auch diese Gefühle können gut sein für die Verarbeitung von alten Verletzungen, traurigen Erlebnissen, stressigen Situationen, einfach mal wieder losheulen, danach fühlen wir uns besser, das musste doch mal raus nicht wahr?
Für forschende Wissenschaftler ist es sehr interessant zu wissen, was in unseren Gehirnen denn wirklich passiert, sobald wir Musik erleben. Klar ist, dass unser Gehirn alle unsere Eindrücke und Wahrnehmungen weiter verarbeitet. Ohr hört, Gehirn nimmt auf, Weiterleitung vom Innenohr über Gehörnerv zum Hirnstamm hin zum Hörkortex. Bis dahin haben wir gehört, der Ton, das Wort, das Lied ist aber noch nicht ganz in das Bewusstsein eingedrungen und wahrgenommen worden von uns. Alle Akustik muß erst mal vom Körper verarbeitet werden. Singen wir zum Lied mit, müssen unsere Sprachareale „dazugeschaltet“ werden sowie motorische und visuelle Areale aktiviert sein. Dadurch entstehen beim Musik hören Bilder und wir erleben manche Situationen wieder, die wir abgespeichert hatten. Da hat mein Sohn zum ersten Mal mit seiner Band gespielt! Beim Einkauf im Supermarkt lief gerade dieser Song, da habe ich gerade Gemüse gekauft und dabei klingelte das Handy und... Da spielen das limbische System mit, unser Emotion-Zentrum und natürlich das System das was mit Belohnungen zu tun hat. Der Körper hat ganz schön viel Arbeit damit, dass wir „einfach nur mal“ Musik hören.
So unterschiedlich Menschen sind, so verschieden sind auch die Musik-Wahrnehmungen der einzelnen Personen. Wie erfahren wir? Wie erleben wir? Unterschiedlich. Daher reagieren wir auch emotionell unterschiedlich. Es schmeckt uns ja auch nicht alles gleich gut, einer isst gerne scharf, der andere nicht. Alle Sinne sind gefordert... Essen, Sport, Konsum, die Glückshormone werden durch verschiedene Reize ebenfalls unterschiedlich ausgelöst, dazu werden Endorphine freigeschüttet. Stress wird reduziert da weniger Cortisol gebildet wird. Wir belohnen uns, denn zusätzlich wird vermehrt der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet.  Dadurch steigt unsere Motivation das Leben positiv zu genießen. Die Stimmung hellt sich auf, sogar an einem grauen regnerischen Tag wie jetzt so viele sind. Durch Musik hören geht es uns wieder gut, im alleine sein oder beim gemeinsamen Hören, z.B. beim Konzert.

Es gibt Menschen, die gerne Musik hören aber auch welche die Musik machen. Musiker und alle die in irgendeiner Form Musik selbst spielen, singen, tanzen, performen, fühlen sich gut in der gemeinsamen Erlebniswelt. Oxytocin ist hier das Zauberwort, wir kennen es als „Bindungshormon“, es führt zu mehr Symphatie und Vertrauen zu anderen Personen.
Fazit: Musik kann glücklich machen, Stress abbauen, Schmerzen reduzieren, unsere Lebenseinstellung positiv beeinflussen. Übrigens hat man in der Gehirnforschung festgestellt, dass wir auch klüger werden können wenn wir Musik hören oder selbst spielen. Denn dadurch können sich Nervenzellen in unserem Gehirn neu verschalten und somit eine bessere Vernetzung der Hirnareale erstellen. Bei Berufsmusikern hat man eine stärkere Verbindung zwischen den beiden Hirnhälften festgestellt, d.h. beide Hirnhälften kommunizieren besser miteinander. Musikerhirne weisen mehr graue Substanz auf in Hör- Motorik und räumliches Sehen -Bereichen.
Das alles macht Musik also mit uns, unserem Gehirn, unserem Körper und Geist. Und wer nicht so viel darüber nachdenkt wie eine Gesangslehrerin oder eine Sängerin, die auf der Bühne steht oder dem Pianisten der sie begleitet, fühlt einfach nur wie schön das ist, singen und klingen. Beim nächsten Konzert singen wir also einfach wieder mit. Bis dahin können wir auch das Radio einschalten und beim Kochen mitsingen, dabei den Kochlöffel schwingen, den Topf klopfen und zwischendurch Gemüse schneiden. Ein paar Tanzschritte können auch dabei sein, vom Kühlschrank zum Vorratsschrank und zum Tisch zurück. Im Büro kann auch Musik belebend sein, Computerarbeit mit Taktgefühl oder so. Musik kann überall dabei sein, im Auto, beim Stau auf der Autobahn, an der Kasse im Supermarkt, oder als Knopf im Ohr bei mit dem Kopf schüttelnden Menschen. Auf ein Sing&Kling miteinander!

LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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