Mit Enkeltrick erfolgreich
Anrufe in mehreren oberbergischen Kommunen
Oberberg - Sieben Fälle von Enkeltrickbetrügereien hat die Polizei im
Oberbergischen in den vergangenen zwei Tagen aufgenommen; in einem
Fall waren die Kriminellen leider erfolgreich.
Die Tatorte waren mit Engelskirchen, Lindlar, Radevormwald, Reichshof
und Wiehl über den ganzen Oberbergischen Kreis verteilt. In nahezu
allen Fällen meldeten sich die Anrufer / Anruferinnen nicht mit
Namen, sondern stellten sich als Enkel, Nichte oder Tochter vor. Auf
diese Weise versuchen die Kriminellen von ihren potentiellen Opfern
einen Namen zu erhalten, unter dessen Legende sie dann ihre
Lügengeschichten auftischen.
Die Geschichten selbst unterschieden sich ebenfalls, was vermutlich
auf mehrere Tätergruppen hindeutet. In den Fällen verlangten die
Täter beispielsweise eine hohe Summe, mit der man nach einem
Verkehrsverstoß den sofortigen Entzug der dringend benötigten
Fahrerlaubnis verhindern könne oder für eine dringende Autoreparatur
bzw. den Kauf eines Neuwagens. Besonders gerne wird auch ein
anstehender Immobilienkauf genutzt, für den man um einen kurzen
Überbrückungskredit bittet. Oftmals lassen sich die Täter auch die
Bankverbindung für eine baldige Rückzahlung des Geldes geben, um
eventuellen Bedenken Ihrer Opfer zu begegnen.
Mit dieser Masche waren die Betrüger am Donnerstagmittag (16. April)
bei einer Seniorin im Raum Reichshof-Wildbergerhütte erfolgreich, bei
der eine angebliche Tochter um Unterstützung beim Kauf einer
Eigentumswohnung anfragte. Wie geschickt die Betrüger dabei agieren,
zeigt dieser Fall ganz besonders, da der Geschädigten der Enkeltrick
doch bekannt war. Neben der "freundlichen" Tochter meldete sich
zwischenzeitlich ein Mann, der vorgab von der Hausbank der Tochter die
Rückzahlung in der kommenden Woche vorzubereiten und ihr zu diesem
Zwecke eine Referenznummer nannte, unter der die Rückzahlung
bearbeitet würde. Nach einem weiteren Gespräch mit der angeblichen
Tochter war die Senioren von der Wahrhaftigkeit des Wohnungskaufs
überzeugt und übergab einem Boten Bargeld, der dieses vorgeblich auf
direktem Wege zum Notar bringen sollte. Erst als die Tochter nicht wie
angekündigt am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen vorbei schaute, kamen
der Seniorin Zweifel; ein Anruf bei ihrer Tochter brachte dann
Gewissheit, dass sie einem Betrug aufgesessen war.
Die Polizei hofft, dass gegebenenfalls Zeugen verdächtige Personen
oder Fahrzeuge im Großraum Wildbergerhütte bemerkt haben. Der
Abholer des Geldes war etwa 30 Jahre alt, ca. 170 cm groß, hatte
einen dunkleren Teint und kurze, schwarze Haare. Der mit einer dunklen
Jacke und Hose bekleidete Mann führte eine kleine Umhängetasche mit.
Hinweise zu der Person bitte an das Kriminalkommissariat 3 unter der
Rufnummer 02261 81990 oder auch per Mail an
poststelle.oberbergischer-kreis@polizei.nrw.de.
Um nicht auch zum Opfer von Betrügern zu werden, sollte man niemals
Geld oder Wertsachen an Unbekannte übergeben. Lassen Sie sich nicht
unter Druck setzen und verständigen Sie die Polizei, sollten Sie
einen derartigen Anruf erhalten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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