Sichtbar sein
Dunkle Jahreszeit für Fußgänger besonders gefährlich

Foto: Lars Kindermann

Oberberg - Gerade in diesen Tagen mit dem typischen "oberbergischen
Schmuddelwetter" wird es wieder deutlich, wie schwierig es mitunter
für Autofahrer ist, Fußgänger rechtzeitig zu erkennen. Regen, der
die Sicht durch die Windschutzscheibe einschränkt, Dunkelheit oder
sich auf der nassen Straße spiegelndes Scheinwerferlicht sind alles
Faktoren, die die Sicht auf dunkel gekleidete Fußgänger stark
beeinträchtigen.

Mit heller oder am besten reflektierender Kleidung können Fußgänger
die Gefahr übersehen zu werden, deutlich mindern. Doch der Blick auf
die allmorgendlichen zur Schule pendelnden Schülerscharen oder auch
den meisten Erwachsenen zeigt leider ein ganz anderes Bild!

Das hat Folgen: In der dunklen Jahreszeit verunglücken deutlich mehr
Fußgänger als in den Sommermonaten und die Schwere der Verletzungen
nimmt zu, weil motorisierten Verkehrsteilnehmern deutlich weniger
Reaktionszeit übrig bleibt, um einen drohenden Unfall zu verhindern.
So benötigt ein Autofahrer im Normalfall etwa 40 Meter, um von 50
km/h bis zum Stillstand abzubremsen. Selbst bei einer
Gefahrenbremsung, bei der das ABS-System die maximale Verzögerung
erzielt, beträgt die Strecke immer noch etwa 30 Meter.

Für Autofahrer, die plötzlich einen Fußgänger im Scheinwerferlicht
erkennen, reicht dieser Anhalteweg aber nicht mehr aus. Ein dunkel
gekleideter Fußgänger wird bei optimalen Wetterbedingungen erst ab
einer Entfernung von 25 Metern erkannt - bei Regen oftmals noch
später.

Fußgänger, die reflektierende Materialien tragen, sind daher
deutlich sicherer unterwegs. Die Sichtbarkeit vergrößert sich um ein
Vielfaches auf etwa 160 Meter! Optimal geeignet sind reflektierende
Jacken oder Warnwesten, aber auch Armbänder, Aufnäher, Aufkleber
oder Anhänger sind gut geeignet, um als Fußgänger frühzeitig
bemerkt zu werden.

Neben der Kleidung hat auch die Wahl der Örtlichkeit beim Überqueren
der Straße einen großen Einfluss auf das Unfallrisiko. Kurven,
dunkle und unübersichtliche Stellen sind denkbar ungeeignet! Ebenso
wird der zwischen oder hinter geparkten Autos querende Fußgänger oft
zu spät oder gar nicht von motorisierten Verkehrsteilnehmern
wahrgenommen. Zebrastreifen, Ampeln und andere Überquerungshilfen
sind deutlich sicherer, auch wenn sie einen kleinen Umweg bedeuten.
Denn hier rechnet ein Fahrer mit Fußgängern.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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