Kriminelles Geschäft mit der Liebe
Gummersbacher um Geld geprellt

Foto: Volker Düster

Gummersbach - Als ein Senior aus Gummersbach seine Internetbekanntschaft am
Flughafen abholen wollte, diese aber nicht aus dem Flugzeug stieg,
schwante ihm Böses, hatte er doch der Frau vor dem Treffen Geld für
teure Flüge und einen Krankenhausaufenthalt überwiesen. Der Kontakt
zu der Frau brach anschließend ab und sein Geld wird vermutlich
unwiederbringlich verloren sein.

   Love Scam oder Romance Scam ist der Fachbegriff für diese Art
des Betruges, der neben dem Schaden von oftmals vielen tausend Euro
den Opfern oftmals auch das Herz bricht. Denn die zumeist
professionell und oftmals aus dem Ausland agierenden Betrüger setzen
gezielt auf den Wunsch nach Zuneigung und Liebe, um ihre Opfer
anschließend mit vorgetäuschten Notlagen auszupressen.

   Die eigentlichen Betrugstaten werden zum Teil von langer Hand
vorbereitet - im Falle des Gummersbachers war der eigentliche Kontakt
bereits vor etwa 1 ½ Jahren über eine Partnerbörse zustande
gekommen.
Nach vielen Emails und Telefonaten bot die unbekannte Liebe an, den
Gummersbacher zu besuchen - allerdings habe sie kein Geld für den
Flug aus Amerika nach Deutschland. Der Gummersbacher überwies ihr
daraufhin Geld auf ein ausländisches Konto.

   Im Anschluss passierte genau das, was üblicherweise auf einen
ersten Geldtransfer folgt - es geschehen weitere dramatische
Ereignisse, die eine erneute Geldzahlung erforderlich machen. So
erging es dann angeblich auch der Anreisenden aus Amerika. Bei einer
Zwischenlandung verlor die Dame das Bewusstsein und wurde in ein
Krankenhaus eingeliefert. Nun mussten sowohl ein neuer Flug als auch
die Krankenhauskosten übernommen werden - auch hier half der
Gummersbacher seiner Internetbekanntschaft aus. Die verlogene
Geschichte endete schließlich mit der vergeblichen Fahrt zum
Flughafen.

   Mit dieser und ähnlichen Maschen richten Betrüger regelmäßig
hohen Schaden an, wobei die Chancen auf den Wiedererhalt des Geldes
sehr gering sind. Kontakte werden über Partnerbörsen oder soziale
Medien geknüpft. Mit im Internet gefundenen Bildern von zumeist
gutaussehender Damen und Herren werden Fake-Accounts erstellt und für
die Kommunikation genutzt - hier kann auch schon einmal die
Google-Bildersuche schnell für Klarheit sorgen, ob es womöglich ein
Betrüger auf einen abgesehen hat.

   Aber spätestens, wenn Geldforderungen ins Spiel kommen, sollten
alle Alarmglocken schrillen! Scheuen Sie sich nicht, sich mit Ihrer
Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Verbindung zu setzten - diese
kennt die Maschen der Betrüger und kann so dafür sorgen, dass Sie
nicht in eine solche "Liebesfalle" tappen. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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