Betrüger mit Unfallmasche erfolgreich
Polizei gibt wichtige Tipps

Foto: pixabay

Oberberg - Gleich zweimal haben Betrüger in der letzten Woche mit einer miesen
Betrugsmasche Erfolg gehabt, bei denen Familienangehörige angeblich
einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben sollen.

In einem Fall war eine 72-jährige Gummersbacherin das Opfer. Die Frau
war am Freitagvormittag (16. April) von einem angeblichen Polizisten
angerufen worden.
Der Betrüger behauptete, dass der Sohn ein kleines Mädchen auf einem
Zebrastreifen angefahren hätte, welches jetzt mit schwersten
Verletzungen im Krankenhaus liegen würde. Ihr Sohn sei verhaftet und
würde, sofern keine Kaution hinterlegt würde, für die Zeit bis zur
Gerichtsverhandlung ins Gefängnis kommen.

Kurz darauf meldete sich ein angeblicher Rechtsanwalt bei der Frau, um
Einzelheiten hinsichtlich einer möglichen Kaution mit ihr zu
besprechen. Dabei erkundigte er sich nach Bargeld, ersatzweise auch
Gold oder Schmuck, welche als Sicherheiten hinterlegt werden könnten.

In Sorge um ihren Sohn besorgte die Seniorin die geforderte Kaution,
die sie etwa gegen 15.00 Uhr in der Yorkstraße aus ihrem Auto heraus
an einen angeblichen Angestellten der Gerichtskasse Köln übergab.
Der Mann war etwa 50 Jahre alt und trug dunkle Kleidung. Die Polizei
bittet Zeugen, die im Bereich der Yorkstraße verdächtige
Beobachtungen gemacht haben, sich beim Kriminalkommissariat 3 zu
melden (Telefon: 02261 81990).

Mit nahezu dem gleichen Trick erbeuteten Betrüger einen Tag zuvor
(15. April) bei einer Seniorin aus Oberwiehl ebenfalls eine hohe
Bargeldsumme, die ein etwa 30-Jähriger, dunkel gekleideter Mann gegen
15.00 Uhr an der Wohnanschrift der Geschädigten abholte.

In beiden Fällen waren die Opfer von der plötzlichen Situation so
überfahren, dass sie erst nach der Geldübergabe auf die Idee kamen,
mit ihren Kindern Kontakt aufzunehmen.

In der vergangenen Woche wurden zudem sechs weitere Taten angezeigt
(Gummersbach, Marienheide und Hückeswagen), bei denen die Betrüger
keinen Erfolg hatten.

Die Polizei bittet darum, gerade ältere Verwandte über die noch
relativ neue Betrugsmasche aufzuklären. Sobald sich ein Anrufer nach
Bargeld, Schmuck oder Gold erkundigt, ist ein Betrüger am Telefon und
nicht die Polizei. Die Polizei rät dazu, sofort aufzulegen und
anschließend die Notrufnummer 110 zu verständigen. Damit erlangen
Betroffene auch sofort die Gewissheit, dass ihren Anverwandten kein
Unglück zugestoßen ist.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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