Schleuserbande: elf Ermittlungsverfahren
Polizeiaktion in Engelskirchen

Foto: Jochen Tack / Polizei

Engelskirchen - Gestern gab es eine Aktion der Bundespolizei gegen eine mutmaßliche
Schleuserbande - auch in Engelskirchen.

Der oberbergischen Kreispolizeibehörde wurden zwölf Festgenommene
übergeben. 

Alle zwölf Personen sind inzwischen wieder entlassen worden.
Bei einer Person hat sich die Verdachtslage nicht erhärtet.
Bei elf Festgenommen wurde Ermittlungsverfahren wegen illegalem
Aufenthalt und teilweise auch Urkundenfälschung eingeleitet. In
Absprache mit der Staatsanwaltschaft hat die hiesige
Ausländerbehörde gegen alle Personen eine Abschiebeverfügung
erlassen. Bis Freitag müssen die Personen Reiseunterlagen für die
Ausreise vorlegen.
 

Was gestern geschah:

Mehr als 180 Beamte der Bundespolizei durchsuchten am frühen Morgen
mehrere Gebäude und Geschäftsräume in Engelskirchen
(Nordrhein-Westfalen) und nahmen dabei mehr als dreißig ausländische
Personen zunächst vorläufig fest.

Die konzertierte Aktion richtete sich gegen eine mutmaßliche
Schleuserbande. Bereits seit September 2017 ermittelt die
Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt am Main unter Federführung
der Staatsanwaltschaft Wuppertal gegen drei Männer im Alter von 51,50
und 28 Jahren unter anderem wegen des Verdachts des banden- und
gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, des gewerbsmäßigen
Verschaffens falscher amtlicher Ausweise, der Urkundenfälschung, der
unerlaubten Beschäftigung von Drittausländern sowie des
Vorenthal-tens von Arbeitsentgelt. Bei der Durchsuchung wurden
Stundenzettel und Abrechnungsnachweise als Beweismittel beschlagnahmt.

Die Beschuldigten sollen moldauische und ukrainische Staatsangehörige
ins Bundesgebiet eingeschleust und sie hier teilweise als
EU-freizügigkeitsberechtigte rumänische Staatsangehörige angemeldet
haben. Anschließend wurden diese Personen überregional auf
Baustellen eingesetzt und in baustellennahen Wohnungen untergebracht.
Die Miete hierfür wurde ihnen direkt vom Lohn abgezogen, sodass
dieser sich weit unter dem branchenüblichen Mindestlohn bewegte.

Bei den mehr als dreißig festgenommenen Ausländern halten es sich um
moldauische und ukrainische Staatsangehörige. Zwölf von ihnen halten
sich unerlaubt im Bundesgebiet auf und wurden zur weiteren Bearbeitung
an die zuständige Landespolizeidienststelle übergeben. Vier von
ihnen legten den Beamten gefälschte Dokumente vor.

Die Ermittlungen der an die oberbergische Polizeibehörde
überstellten Personen dauern noch an.
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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