Polizei warnt vor "Liebesbetrügern"
Sie fordern Geld für "dramatische Ereignisse"

Foto: Volker Düster

Oberberg - Mit einer vorgetäuschten Beziehung hat ein Betrüger eine 65-Jährige
aus Radevormwald um mehrere tausend Euro geprellt.

Der Betrüger hatte über ein Dating-Portal Kontakt mit der
Radevormwalderin aufgebaut. Nach ersten Chats folgten auch Telefonate
und ein reger WhatsApp-Austausch. Der Mann, angeblich ein in
Deutschland wohnender Amerikaner, machte mehrfach Treffen mit seiner
Chat-Partnerin aus, die er jedoch immer wieder kurz vorher absagen
musste. Mal war seine in Amerika wohnende Mutter verstorben, dann
musste er deren Beerdigung vorbereiten, er erlitt einen Herzinfarkt,
erkrankte an Corona oder war für mehrere Wochen für die UNO
unterwegs. Verbunden waren diese Ereignisse immer mit der Bitte um
eine finanzielle Unterstützung, zum Beispiel für erforderliche
Flugreisen, Beerdigungskosten, Medikamente. Erst als sich die
65-Jährige selbst bei Verwandten Geld für die Unterstützung ihrer
Internetbeziehung leihen wollte, kippte der Betrug auf.

Dieser Sachverhalt ist ein Musterbeispiel für eine weitverbreitete
Betrugsmasche, die in Fachkreisen Love Scam oder Romance Scam genannt
wird.
Neben dem finanziellen Verlust bricht es den Betroffenen oftmals auch
das Herz, weil ihre Gefühle schamlos ausgenutzt werden und sich die
Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft plötzlich in Luft auflösen.

Die professionell und oftmals aus dem Ausland agierenden Täter bauen
die Kontakte über Partnerbörsen oder soziale Medien auf. Ihre
Fake-Accounts versehen sie dabei gerne mit im Internet zu findenden
Bildern von zumeist gutaussehender Damen und Herren. Hier kann schon
mal die Google-Bildersuche schnell für Klarheit sorgen, ob es
womöglich ein Betrüger auf einen abgesehen hat. Die eigentlichen
Betrugstaten werden zum Teil von langer Hand vorbereitet - erst nach
vielen Chats, E-Mails und Telefonaten geschehen plötzlich dramatische
Ereignisse, die mit der Bitte um eine finanzielle Unterstützung
verbunden sind.
Spätestens dann sollten alle Alarmglocken schrillen! Scheuen Sie sich
nicht, sich mit Ihrer Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in
Verbindung zu setzten - diese kennt die Maschen der Betrüger und kann
so dafür sorgen, dass Sie nicht in eine solche "Liebesfalle" tappen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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