Die Polizei warnt
Trickbetrüger am Werk

Foto: pixabay.com - (symbolbild)

Oberberg - In den vergangenen Tagen sind der Polizei im Oberbergischen wieder
vermehrt Anrufe von falschen Polizeibeamten und Enkeltrickbetrügern
gemeldet worden - in einem Fall konnten die Täter Schmuck erbeuten.

Der Trick des falschen Polizeibeamten ist seit etwa drei Jahren bei
Betrügern sehr beliebt - kaum ein Tag vergeht, an dem nicht auch im
Oberbergischen vornehmlich ältere Mitmenschen von falschen
Polizeibeamten kontaktiert werden.
Durch intensive Aufklärungsmaßnahmen konnten die anfänglichen
Erfolge der Masche zwar deutlich gesenkt werden, aber immer wieder
schaffen es die zumeist ausgesprochen redegewandten Kriminellen, ihre
Opfer hinter das Licht zu führen.

Am Dienstag (19. November) war es einem aufmerksamen Bankangestellten
zu verdanken, dass ein Ehepaar im Alter von 80 und 86 Jahren nicht um
ihre Ersparnisse gebracht wurde. Wie üblich gab sich der Betrüger am
Telefon als Polizeibeamter aus und berichtete von der Festnahme von
rumänischen Einbrechern; bei diesen sei eine Skizze vom Haus des
Ehepaares gefunden worden. Anschließend erkundigte sich der falsche
Polizeibeamte nach Geld oder Wertsachen im Haus, da noch weitere
Täter unterwegs seien und ein Einbruch zu befürchten sei. Als ihm
das Ehepaar berichtete, dass sie keinerlei Wertvolles im Haus
aufbewahrten, zündete der Täter eine zweite Variante des Betruges -
das Geld auf dem Konto der Hausbank sei nicht sicher. Man habe ein
Gespräch zwischen einem angeblich korrupten Bankangestellten und
einem Komplizen im Ausland abgehört, wonach das gesamte Guthaben auf
ein ausländisches Konto überwiesen werden solle. Um den Verlust des
Geldes zu verhindern, müsse das Ehepaar das Geld abheben und in einem
Schließfach deponieren. Um der Dringlichkeit Nachdruck zu verleihen,
spielte der Betrüger eine angebliche Aufzeichnung des abgehörten
Telefonates ab.

Auch auf aufkommende Zweifel reagierte der Betrüger prompt - er
forderte das Ehepaar auf am Telefon die 110 zu wählen. Da die
Senioren aber zwischenzeitlich nicht aufgelegt hatten, war am anderen
Ende der Leitung nun ein Komplize des Betrügers zu hören, der sich
als Polizei Gummersbach meldete. In der Überzeugung mit der Polizei
gesprochen zu haben, suchte das Ehepaar das Geldinstitut auf, um das
Ersparte wie gefordert in einem Schließfach zu deponieren. Ein
Angestellter erkannte, dass die beiden offenbar einer Falle
aufgesessen waren und alarmierte die Polizei, wodurch die Senioren vor
Schaden bewahrt werden konnten.
Andernfalls wäre das Ehepaar in Fortsetzung der Polizeilegende etwas
später aufgefordert worden, das Geld aus dem Schließfach zu holen
und an einen Abholer zu übergeben, um es vor dem Zugriff des
angeblich korrupten Bankangestellten zu schützen.

Im Fall einer 94-Jährigen aus Marienheide waren Betrüger im Oktober
jedoch mit dem sogenannten Enkeltrick erfolgreich. Wie erst jetzt von
einem Familienangehörigen angezeigt wurde, hatte die Seniorin vor
etwa einem Monat den Anruf eines angeblichen Cousins erhalten, der
dringend Geld für die Anschaffung eines neuen Autos benötigte. Die
hilfsbereite 94-Jährige hatte jedoch kein Bargeld zur Hand, so dass
der angebliche Cousin sie zur Herausgabe von Schmuck an einen
beauftragten Abholer überreden konnte. Erst in einem späteren
Gespräch mit ihrem Sohn wurde der Dame deutlich, dass sie einem
Betrüger zum Opfer gefallen war.

Wer die Tricks der Betrüger kennt, ist vor deren Machenschaften gut
geschützt.
Da gerade ältere Menschen im Visier der Kriminellen stehen, können
Familienangehörige eine gute Hilfe im Kampf gegen die Betrüger sein.
Informieren Sie Ihre Familienangehörigen, damit Betrüger es sich
nicht mit deren Hab und Gut Ihrer Opfer gut gehen lassen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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