Goldene Meisterbriefe für Landwirte
20 Landwirtschaftsmeister aus drei Kreisen geehrt
Oberberg - (fls) Es sei schon etwas Besonderes, „dass wir heute so viele
Jubilare hier zusammen haben“, begrüßte Lothar Stinn,
Kreislandwirt Rheinisch-Bergischer-Kreis, die Gäste im Wiehler
Waldhotel Tropfsteinhöhle.
Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass die 20 Landwirtschaftsmeister
im Jahr 1967 ihre Meisterprüfung ablegten. 17 von ihnen aus dem
Oberbergischen und Rhein-Sieg-Kreis nahmen an dem Meisterkurs im nahen
Waldbröl teil, der in den 60er Jahren dort zum ersten Mal stattfand.
Die drei anderen legten ihre Meisterprüfung am Niederrhein ab.
Meisterkurse gab es vor 50 Jahren nicht so oft, erzählte Ursula
Jandel, Geschäftsführerin der Kreisstellen Oberbergischer
Kreis-Rheinisch-Bergischer Kreis-Mettmann der Landwirtschaftskammer
NRW. Zudem waren die jungen Landwirte „oft in ihren Betrieben nicht
abkömmlich“. Für lange Wege über Land bis nach Köln und noch
weiter war keine Zeit und gab es kaum Möglichkeiten. „Jeder musste
damals anfassen auf den Höfen“, erinnerte Johannes Frizen,
Präsident der Landwirtschaftskammer NRW und Kreislandwirt des
Rhein-Sieg-Kreises an die damalige Zeit. Und es sei ein höherer
Aufwand gewesen zur Meisterschule zu kommen. War der Besitz eines Pkw
zu der Zeit doch etwas Besonderes.
Der Antrieb jedoch, sich einer solchen Prüfung zu stellen, sei damals
wie heute derselbe: Mut und Bereitschaft zum Verzicht. „Lernen zu
müssen, wenn andere feiern, kann auch durchaus schmerzhaft sein“,
sagte Frizen. Der Lohn dafür sei aber nicht nur der Meisterbrief
gewesen, sondern auch die guten Kontakte untereinander, die
Freundschaften, die bis heute beständen.
Tiefgreifende Umwälzungen hätten in den letzten 50 Jahren in der
Landwirtschaft deutliche Spuren hinterlassen. Mit der wachsenden
Wirtschaftskraft wanderten viele Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft
in Industrieberufe ab. Feste Arbeitszeiten und höhere Löhne waren
der Reiz. Trotz diesem Strukturwandel hätten die Jubilare „nicht
nur Verantwortung für sich und ihre Familien, sondern auch für die
Mitarbeiter und deren Familien übernommen, Wissen und Erfahrungen an
ihre Auszubildenden weitergegeben“. Das Prinzip „lebenslanges
Lernen“ hätten sie ebenso unter Beweis gestellt und ihre
landwirtschaftlichen Betriebe ausgebaut und weiterentwickelt.
Im Namen der Landwirtschaftskammer NRW sprach Frizen abschließend den
Jubilaren Dank und Anerkennung aus.
Gemeinsam mit Stinn und Bernd Schnippering, Kreislandwirt
Oberbergischer Kreis, überreichte er den Landwirtschaftsmeistern die
Goldenen Meisterbriefe.
Zu den Gratulanten gehörten ebenso die Vorsitzenden der
Kreisbauernschaft Oberberg, Helmut Dresbach, und der Kreisbauernschaft
Rhein-Berg, Peter Lautz. Mit vielen Erinnerungen und Gesprächen über
die gemeinsame Zeit in der Meisterschule, die Prüfung und die letzten
50 Jahre klang der Nachmittag gemütlich aus. Jubilare:
Friedrich-Wilhelm Haarhaus, Marienheide; Karl-Heinrich Kollenberg,
Marienheide; Karl-Heinz Lang, Nümbrecht; Wulf Mannherz, Waldbröl;
Otto Müller, Nümbrecht; Karl-Ernst Neuhaus, Engelskirchen;
Hubert-Wilhelm Rehbach, Lindlar; Karl-Heinz Rossenbach, Reichshof;
Hermann Höck, Engelskirchen; Hans-Gerd Linden, Marienheide; Friedhelm
Schumacher, Waldbröl; Ernst Windgassen, Waldbröl; Günter Bakker,
Leverkusen; Eberhard Kotthaus, Burscheid; Walter Friedrich Engelbert,
Ruppichteroth; Martin Schlösser, Ruppichteroth; Hans-Wilhelm
Witteler, Much; Karl-Heinz Hilger, Eitorf; Herbert Klein,
Ruppichteroth.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.