Wenn die Schulden über den Kopf wachsen
46.000 Euro für die Schuldnerberatungsstellen
Oberberg - Vergünstigte Handyverträge, „Null-Prozent-Finanzierung” oder
lukrative Ratenzahlung – immer mehr Oberberger sind überschuldet
und haben den Überblick über ihre Finanzen verloren.
Letzter Ausweg ist für viele der Gang zur Schuldnerberatung. Laut
Creditreform ist jeder zehnte Bundesbürger überschuldet.
Für die drei Schuldnerberatungsstellen in Oberberg gibt es laut Peter
Rothausen von der Caritas Oberberg, Thomas Kröger von der AWO und
Kristina Schüttler von der Schuldner- und Insolvenzberatung des
Evangelischen Kirchenkreises An der Agger in Waldbröl alle Hände
voll zu tun. Umso mehr freuten sie sich über den Scheck in Höhe von
46.022 Euro, den Sparkassendirektor Frank Grebe für die Sparkassen in
Oberberg überreichte.
„Oft kommen die Menschen erst zu uns, wenn es fast schon zu spät
ist. Dabei können wir besser helfen, je früher sie ihren Weg zu uns
finden”, so Schüttler. Oft sei die Scham aber zu groß, lieber
würden Familie und Freunde um Geld angepumpt, ergänzte Rothausen.
Die Ursachen, warum Menschen sich überschulden, seien
unterschiedlich. Mangelnde Finanzkompetenz, geringe Bildung, aber auch
persönliche Ereignisse wie Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Krankheit
seien Gründe.
„Dabei sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Oberberg
gut“, so Frank Grebe, Direktor der Sparkasse
Gummersbach-Bergneustadt.
Beobachtet wurde aber auch, dass es nicht in erster Linie die jungen
Leute seien, die ihre Finanzen nicht im Griff hätten. „Zu uns
kommen zunehmend Menschen im Rentenalter, die zwar Immobilien
besitzen, diese aber entweder nicht verkauft oder vermietet bekommen
und so anstehende Renovierungen und die hohen Nebenkosten nicht
stemmen können”, teilte Schüttler mit.
Besorgt seien die Schuldnerberater auch über ihre eigene Zukunft.
200.000 Euro Defizit erwirtschaften sie jährlich und seien daher umso
dankbarer über die Fördermittel aus dem Fond der Sparkassen.
- Beatrix Schmittgen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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