Ausbildungsinitiative Oberberg
AfA, IHK und Handwerkerschaft

Stefan Krause, Michael Sallmann und Alexander Uhr (v.l.) legten die Ausbildungsbilanz für  Oberberg vor. | Foto: Gunter Hübner
  • Stefan Krause, Michael Sallmann und Alexander Uhr (v.l.) legten die Ausbildungsbilanz für Oberberg vor.
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gh. Oberberg - Licht und Schatten spiegeln sich in der Jahresbilanz wider, die nun
die Agentur für Arbeit (AfA), die Geschäftsstelle Oberberg der
Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK) und die
Kreishandwerkerschaft Bergisches Land (KHS) zum Abschluss des
Ausbildungsjahres 2016/2017 zogen.

Diese drei Institutionen sind aktive Partner der Ausbildungsinitiative
Oberberg, die sich seit Jahren um die Verbesserung von
Ausbildungschancen für Schulabgänger bemüht und nun der
Öffentlichkeit konkrete Zahlen über die derzeitige Situation auf dem
Lehrstellenmarkt im Oberbergischen Kreis vorlegte.

So konnte Stefan Krause als Vorsitzender der Geschäftsführung der
AfA vermelden, dass im Berichtszeitraum 1.542 Ausbildungsplätze von
Unternehmen angeboten wurden. Das sind 5,8 Prozent weniger als noch im
Zeitraum 2015/2016. Davon unbesetzt blieben bisher 120 Stellen, was
ein Plus von 16,5 Prozent bedeutet.

2.109 junge Menschen bemühten sich über die Agentur um eine
Lehrstelle. Das entspricht 1,7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
105 konnten bisher nicht vermittelt werden. Ein Mehr von 29,6 Prozent.
Die Kreishandwerkerschaft vermeldet dagegen eine relativ stabile Lage,
denn es waren „lediglich“ sieben Ausbildungsverträge weniger, die
unterschrieben wurden. Für den Bereich der IHK legten Michael
Sallmann als Leiter der hiesigen Geschäftsstelle und Alexander Uhr,
Leiter der Ausbildung IHK, die Zahlen vor. So waren es 1.066 neue
Ausbildungsverträge in 2016/17, was einem Minus von 1,5 Prozent
entspricht. Hier hielten die IHK-Verantwortlichen fest, dass die
negative Entwicklung nur im kaufmännischen Bereich zu beobachten sei,
denn im industriell-technischen Sektor stiegen die Zahlen positiv an.

Gründe für die Gesamtentwicklung „die uns nicht zufriedenstellen
kann“ so Stefan Krause, sind unter anderem, dass der Berufswunsch
nicht immer der gegebenen Realität, oder die Anforderungen nicht den
schulischen Voraussetzungen entsprechen.

„Daher ist es dringend Zeit, diesen Trend mit systematischer,
flächendeckender und betriebsnaher Berufsorientierung umzukehren, um
dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und den jungen Menschen eine
sichere berufliche Zukunftsperspektive zu bieten“, hielten die drei
Akteure fest.

Firmen, gerade die kleineren Unternehmen, müssten mehr werben, sich
präsentieren und die jungen Menschen „abholen“. Jugendliche, aber
auch deren Eltern, sind auf der anderen Seite gefordert, sich
frühzeitig zu informieren und zu agieren, entspricht doch der
Berufswunsch nicht immer den mitgebrachten Fähigkeiten.

Hier sei auch Flexibilität gefragt, was den Berufswunsch und den
Ausbildungsort betrifft. Dies gilt ebenso für ein angestrebtes
Studium. Die hohe Zahl der Studienabbrüche zeigt dies.

Als Fazit hielten die Geschäftsführer fest, dass es im
Oberbergischen genug Ausbildungsplätze gibt, das A und O aber eine
umfassende Beratung, eine reelle Selbsteinschätzung und eine
längerfristige Vorbereitung auf das Berufsleben ist. Hier stehen die
Partner der Ausbildungsinitiative Oberberg Jugendlichen und
Unternehmen immer mit Rat und Tat zur Seite (www.ok-ausbildung.de).

„Noch aber besteht für die Jugendlichen die große Chance einen
Ausbildungsplatz zu bekommen. Die Nachvermitt-

lungsphase läuft auf Hochtouren. Daher sollten sich alle
ausbildungswilligen Betriebe und alle Bewerber schnellstmöglich mit
den Beratungsstellen der IHK, der AfA oder der KHS in Verbindung
setzten“, appellierten eindringlich die drei Vertreter der
Ausbildungsinitiative.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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