Angeln - auch ohne Fischereierlaubnis
An bestimmten Gewässern möglich

Am Raubfischteich des Sportfischervereins Lindlar in Heibach: Wasserwart Guido Grothe, Vorsitzender Christoph Sax, Kassierer Martin Sauermann und Geschäftsführer Klaus Utzka (v.l.). | Foto: Ulrich Niepenberg
  • Am Raubfischteich des Sportfischervereins Lindlar in Heibach: Wasserwart Guido Grothe, Vorsitzender Christoph Sax, Kassierer Martin Sauermann und Geschäftsführer Klaus Utzka (v.l.).
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Oberberg - (un) „Die Ausübung der Angelfischerei als individuelle
Freizeitbeschäftigung ist in Nordrhein-Westfalen unter Beachtung der
Vorgaben der Corona-Schutzverordnung grundsätzlich möglich. Der
Mindest-

abstand von eineinhalb Metern zu anderen Personen ist einzuhalten.
Untersagt sind hingegen Zusammenkünfte in Angelvereinen,
Veranstaltungen und Versammlungen.“ So das Ministerium für Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes
Nordrhein-Westfalen.

Sitzungen und Lehrgänge, zum Beispiel zur Vorbereitung einer
Fischereiprüfung sowie alle Vereinsangelegenheiten inklusive der
Jahreshauptversammlungen, müssen verschoben werden, soweit sie nicht
digital abgedeckt werden können.

Sprichwörtlich ins Wasser fallen das Anfischen, das
Gemeinschaftsangeln, auch mit befreundeten Vereinen, Stammtische und
Feste. Beliebte Angeltouren müssen ausfallen, was vor allem vor dem
Hintergrund einiger Vereinsjubiläen bedauerlich ist.

Im vergangenen Jahr „feierte“ der 62 Mitglieder zählende
Sportfischer-Verein Wipperfürth um den Vorsitzenden Dieter Kalenbach
50-jähriges Jubiläum; unter ihnen das 83-jährige Gründungsmitglied
Fritz Müller, der noch heute Mitglied des Vorstandes ist.

Angler sind Landschafts-

und Gewässerschützer

Dieter Kalenbach hofft, dass der Verkauf von Räucherfisch an der
zweieinhalb Hektar großen Teichanlage Wipperfürth-Niedergaul am 21.
und 22. August dieses Jahres stattfinden kann; wenn auch das
traditionelle Räucherfest wohl abgesagt werden muss.
Fischbesatzmaßnahmen und Arbeitseinsätze, mit denen die Gewässer
sauber gehalten werden, können jedoch auch in Coronazeiten
durchgeführt werden.

„Wir sind nicht nur Angler, sondern durch unser aktives Vereinsleben
auch Landschaft- und Gewässerschützer. Durch unsere Arbeitseinsätze
leisten wir jährlich rund 300 Stunden für den Umweltschutz an der
Wupper vom Stauweiher Leiersmühle bis zur Gemeindegrenze Hückeswagen
in Hämmern. Die Wasserfläche mit sämtlichen Nebenbächen umfasst
mehr als zehn Hektar. Mit unserer Anwesenheit an den Gewässern
übernehmen wir eine kontrollierende, regulierende und schützende
Funktion“, sagt Dieter Kalenbach.

Eigene Forellenzuchten

Oliver Pfeiffer, zweiterVorsitzender des Sportfischervereins (SVF)
Obere Volme, der neben der Angelfischerei an der Lingese Talsperre
(mit Gewässerlehrpfad) eine Forellenzucht und diverse Fließgewässer
im Märkischen Kreis rund um den Bereich Kierspe betreut, bedauert,
dass auch Aktionen, die zur Jugendarbeit zählen, derzeit nicht
stattfinden können: „Mit einem von der Gemeinde kostenlos
erhältlichen Jugendfischereischein für Kinder ab Vollendung des
zehnten Lebensjahrs bis zur Vollendung des 16. Lebensjahrs haben wir
einmal jährlich ein Kinderangeln organisiert mit Lagerfeuer,
Stockbrot und Nachtlager.“

Wie der SFV Obere Volme, so betreibt auch der Sportfischerverein
Lindlar mit seinen 55 Mitgliedern eine eigene Forellenzucht.
Geschäftsführer Klaus Utzka, seit über 30 Jahren im Verein: „Wenn
sie nach rund einem Jahr fangfähig ist, verlässt unsere Aufzucht die
auf hohem Niveau angelegten Aufzuchtteiche und werden in unsere
Vereinsgewässer übergeleitet.“

Die Lindlarer haben ihr Hauptgewässer in Heibach, in dem sich
hauptsächlich Karpfen, Aale, Forellen und Weißfische tummeln. Im
angrenzenden Raubfischteich werden Hechte und Zander gefischt.

Angelzeit nimmt zu

Vorsitzender Christoph Sax: „Mit der Kürtener Sülz haben wir ein
naturbelassenes, fließendes Gewässer, welches sich ab Herbst zum
Fliegenfischen eignet.“

Wie bei anderen Vereinen auch, führt Corona zu einer stagnierenden
Mitgliederzahl. „Allerdings“, so Christoph Sax „haben wir
festgestellt, dass sich die Angelzeit der Mitglieder in dieser Zeit
nahezu verdoppelt hat. Das Corona-Virus schränkt zwar ein, der
Aufenthalt an der frischen Luft in der freien Natur mit der
Möglichkeit der Erholung ist jedoch von unschätzbarem Wert.“

Gast-Angeln

Die Vereine geben Tageskarten grundsätzlich nur an Mitglieder aus,
die unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln mit ihren Gästen
zusammen am Gewässer angeln können. Am Looper Stausee, wo auch
Raubfische wie der Hecht erbeutet werden können, sowie an einer
eineinhalb Kilometer langen Fluss-

strecke an der Agger ist dies auch bei den Angelsportfreunden
Engelskirchen möglich.

Fischereierlaubnis

Voraussetzung für das Angeln in NRW sind in der Regel ein fünf Jahre
gültiger Fischereischein sowie eine gültige Fischereierlaubnis für
das entsprechende Gewässer. Jugendliche können frühestens mit 13
Jahren die Fischerprüfung ablegen und erhalten den Fischereischein,
sobald sie das 14. Lebensjahr vollendet haben.

Oberbergische Angelvereine

Hier der Kontakt zu einigen der oberbergischen Angelvereine:

Angelsportfreunde Engelskirchen (Aufnahmeanträge im Internet unter
www.asf-engelskirchen.de), Sportfischerverein Lindlar (Klaus Utzka,
Tel. 0 22 66/68 81), Angelsportverein Oberberg (Meinerzhagener Straße
12, Gummersbach, www.asv-oberberg.de), SFV Obere Volme
(www.sfv-obere-volme.de), SFV Wipperfürth (info@sfv-wipperfuerth.de)

- Ulrich Niepenberg

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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