Bergneustädter bei den Spielen der Rekorde
Andrea Eskau beim Sportabend
Bergneustadt/PyeongChang - (sr) Friedhelm Julius Beucher erlebte seine ersten Paralympics 1992 in
Barcelona. Seitdem ist der heute 71-Jährige regelmäßig beim
drittgrößten Sportevent der Welt dabei. Seit 2009 ist der
Bergneustädter Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.
Auch der 32-jährige Bergneustädter Kevin Müller war bei den
Paralympics im südkoreanischen PyeongChang dabei; ebenso wie in
London, Sotschi und Rio. Er kümmerte sich vor allem um die
Pressearbeit der Deutschen Paralympischen Mannschaft.
19 Medaillen räumte das 20-köpfige deutsche Team dieses Mal ab und
unterstrich mit Rang fünf in der Nationenwertung sowie siebenmal
Gold, achtmal Silber, viermal Bronze und 23 weiteren Platzierungen
unter den besten Acht, dass Deutschland weiterhin zur Weltspitze im
paralympischen Wintersport gehört.
Erfolgreichste Athletin war mit sechsmal Edelmetall Biathletin und
Langläuferin Andrea Eskau, die nicht nur wegen ihrer jüngsten
Leistungen in PyeongChang von Beucher zum diesejährigen „Großen
Sportabend“ in der Bergneustadter Burstenhalle am Samstag, 10.
November, eingeladen wurde. Die in Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis lebende
Andrea Eskau trug die Fahne der deutschen Mannschaft bei der
Eröffnungsfeier. Besonders erwähnenswert sind die Monoskifahrerinnen
Anna Schaffelhuber und Anna-Lena Forster mit zweimal Gold, Biathlet
Martin Fleig mit dem ersten deutschen „Männer-Gold“ bei
Winter-Paralympics seit acht Jahren, Skifahrerin Andrea Rothfuss mit
fünf Medaillen bei fünf Starts oder die blinde Biathletin Clara Klug
mit zweimal Bronze bei ihrer Premiere.
DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher freute sich sowohl über die
Erfolge der Sportler als auch über die Glückwünsche aus dem
Oberbergischen.
„Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, bedarf es der
weiteren Strukturverbesserung und zusätzlicher finanzieller
Mittel“, so Beucher. „Zudem gelte es, die verdiente Aufmerksamkeit
auch in den Jahren zwischen den Paralympics hochzuhalten“.
In Erinnerung bleiben werden, so Beucher, Begegnungen mit
freundlichen, hilfsbereiten Südkoreanern, stimmungsvolle Abende im
Alpenhaus mit Delegationen aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz und dem deutschen Teamarzt Hartmut Stinus mit seiner Gitarre,
Temperaturunterschiede von über 20 Grad innerhalb von zwölf Stunden
und das Leben im Paralympischen Dorf mit den anderen Nationen.
„Es war eindrucksvoll, emotional und noch immer ein Privileg, dabei
sein zu dürfen“, so Beucher. „Lange und intensive Vorbereitungen,
kurze Nächte und hektischer Trubel treten in den Hintergrund“,
betonte Kevin Müller.
„Nicht nur bei den Paralympics gibt es Spitzensport von Menschen mit
Behinderung zu bewundern. In diesem Jahr werden im August mit der
Rollstuhlbasketball-WM in Hamburg und der Para Leichtathletik-EM in
Berlin zwei hochkarätige internationale Veranstaltungen in
Deutschland stattfinden, die ich jedem nur ans Herz legen kann,“
wirbt Beucher.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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