Hilfe bei Wohnungsnot
„Aufsuchende Arbeit in Wohnungsnot“ soll fortgesetzt werden
Oberberg - (un) Die Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven wenden sich an
Menschen in Wohnungsnot, Wohnungslosigkeit und in anderen Krisen- und
Notsituationen. Das Projekt „Aufsuchende Arbeit in Wohnungsnot“
wird als Teilprojekt in Kooperation mit der VSB gGmbH (Vermitteln,
Schulen, Beraten) im Rahmen des Förderprojekts Oberberger Brücken
seit Anfang 2016 durchgeführt. Es wird vom EHAB (Europäischer
Hilfsfonds) für die am stärksten benachteiligten Personen und vom
Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanziert.
Nach einer Laufzeit von drei Jahren läuft das Projekt am 31. Dezember
aus. Die beiden Träger, Oberberger Brücken und VSB, haben einen
Folgeantrag auf Prolongation für weitere zwei Jahre gestellt. Im
Laufe dieses Monats wird mit einer Zusage gerechnet, um das
erfolgreiche Projekt fortsetzen zu können.
Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin der Wohnhilfen Oberberg:
„Wir freuen uns sehr, dass wir die gute wichtige Arbeit weiter
fortsetzen können. Es gibt sehr viele Menschen, die von
Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht sind. Die Wohnhilfen Oberberg
haben derzeit rund 350 Menschen dokumentiert, denen wir weiterhelfen
konnten. Die Zahl der Angesprochenen liegt weit darüber.“
Auf unterschiedlichen Wegen wird versucht, Menschen zu erreichen, die
wohnungslos sind und häufig weitere Probleme haben. Um in Kontakt mit
den Hilfsbedürftigen zu kommen, sind Sozialarbeiter(innen) an
verschiedenen Anlaufstellen präsent wie zum Beispiel in
Notunterkünften, Essensausgaben, Tafeln und Szenetreffs.
Einer von ihnen ist Rolf Kirchner: „Die aufsuchende Arbeit ist sehr
sinnvoll. Wir gehen hin zu den Menschen, weil es wichtig ist, vor Ort
mit ihnen zu reden und „am Ball“ zu bleiben. Wir müssen sie
motivieren, Hilfen in Anspruch zu nehmen und unterstützen sie dabei.
Viele wissen, dass es Hilfen gibt, trauen sich jedoch nicht, diese in
Anspruch zu nehmen. Wenn wir nicht rausgehen, besteht die Gefahr, dass
diese Menschen auf der Straße bleiben. Die Basis für unsere Arbeit
ist, dass wir eine Beziehung aufbauen und Vertrauen schaffen. Meine
Kollegen und ich können über das Ordnungsamt Notunterkünfte
zuweisen lassen. Davon gibt es genügend, niemand muss auf der Straße
bleiben.“
Erfreut stellt Rolf Kirchner fest, dass es inzwischen ein Netzwerk
unter den Obdachlosen gibt, in dem Kontaktdaten wie zum Beispiel
Telefonnummern weitergegeben werden. „Vielfach sind es
alleinstehende Männer, die in den Notunterkünften leben, auch die
Zahl junger Menschen, Männer wie Frauen, nimmt leider zu. Oft gehen
Alkohol- und Drogenprobleme oder psychische Probleme mit der Situation
einher oder junge Menschen haben sich mit ihren Eltern überworfen“,
schildert Kirchner. Teil des Projekts ist das Winternotprogramm,
welches in der kalten Jahreszeit von besonderer Bedeutung ist.
Projektleiter Hartwig Zehl appelliert an aufmerksame Bürger: „Wir
gehen jedem Hinweis nach und bitten die Menschen, uns zu kontaktieren,
wenn bekannt ist, dass jemand von Wohnungslosigkeit bedroht oder
obdachlos ist oder sie einen offenbar gefährdeten Menschen auf der
Straße sehen.“
Die Wohnhilfen Oberberg sind telefonisch erreichbar unter 0 22 67/6 55
77 50 (Radevormwald, Wipperfürth, Hückeswagen und Lindlar), 0 22
61/96 90 60 (Gummersbach, Bergneustadt, Marienheide und
Engelskirchen), 0 22 95/9 18 00 (Waldbröl, Nümbrecht, Wiehl,
Morsbach und Reichshof).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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