Leben im Mittelpunkt
Brustkrebsforum: Betroffene spricht übers Überleben

Annette Rexrodt von Fircks (l.), die über ihre Erfahrungen während der Brustkrebstherapie berichtet hat, und Dr. Anja Weishap, Leiterin des Brustzentrums Oberberg. | Foto: Klinikum Oberberg/Altz
  • Annette Rexrodt von Fircks (l.), die über ihre Erfahrungen während der Brustkrebstherapie berichtet hat, und Dr. Anja Weishap, Leiterin des Brustzentrums Oberberg.
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Oberberg - „Brustkrebs macht Angst“, weiß Dr. Anja Weishap, Chefärztin der
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Leiterin des
Brustzentrums im Kreiskrankenhaus Gummersbach. Um aufzuklären, zu
informieren und zu motivieren, hat Dr. Weishap mit ihrem Team zum
„Brustkrebsforum Oberberg“ in die Räume der Akademie
Gesundheitswirtschaft und Senioren nach Gummersbach
(Steinmüller-Gelände) eingeladen.

Jede achte bis neunte Frau erkranke in Deutschland an Brustkrebs, so
die Gynäkologin. „Der Heilungserfolg liegt bei 80 Prozent“, schob
sie die gute Nachricht gleich hinterher. „Je früher ein Tumor
erkannt wird, desto besser die Erfolgsaussichten“, warb Dr. Weishap
für die regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeprogrammen.

Auf den Körper achten

Auf den eigenen Körper achten, das betonten sowohl die Chefärztin
als auch Annette Rexrodt von Fircks, die als Betroffene, Buchautorin
und Stiftungsgründerin von ihren Erlebnissen berichtete. Obwohl die
Diagnose schon 20 Jahre zurückliege, sei sie immer noch in Therapie.
„Aber ich darf aktiv sein“, sagte Annette Rexrodt von Fircks.
„Mein Antreiber ist die Hoffnung.“

Vom ersten Moment an hat die dreifache Mutter die Hoffnung nie
aufgegeben. Die Ärzte hatten ihr damals gesagt, dass sie eine
15-prozentige Heilungschance habe. „Ich gehöre zu diesen 15
Prozent“, das habe sie sich immer wieder gesagt. „Hoffnung ist
immer berechtigt“, sagt Annette Rexrodt von Fircks. Sie habe die
Therapie angenommen und zu ihrem Verbündeten gemacht.

Als Autorin hat sie ihre Erlebnisse in fünf Büchern verarbeitet und
zitierte während ihres sehr persönlichen Vortrags in Gummersbach
auch von den traurigen Momenten während ihrer Erkrankung. Vor allem
stellte sie aber ihre Strategien vor, mit der Krebserkrankung zu
leben. „Stellen Sie das Leben in den Mittelpunkt. Fragen Sie sich:
Was tut mir gut?“

Vitamin D bei Brustkrebs

Unter anderem ist Annette Rexrodt von Fircks von dem Nutzen durch
Vitamin D überzeugt.

Über Studien, die sich mit der Wirkung von Vitamin D beschäftigen,
informiert Professor Dr. Michael Friedrich die Zuhörerinnen und
Zuhörer. Der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
am Helios Klinikum in Krefeld beschäftigt sich wissenschaftlich seit
vielen Jahren mit der Bedeutung von Vitamin D bei Brustkrebs. Er ist
der Auffassung, dass ein sehr niedriger Vitamin-D-Spiegel im
Zusammenhang mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko stehen kann.

Beide Referenten sowie Dr. Weishap nahmen sich viel Zeit für die
Fragen der Forumsteilnehmerinnen. Viele Gespräche wurden auch bei den
Workshops zu Sport und zur Selbstuntersuchung der Brust sowie an den
Infoständen geführt. Petra Dehler vom Haarkompetenzzentrum machte
den Besucherinnen Mut zur Perücke mit zahlreichen schicken Modellen.

Das „Herzkissenteam“ aus Denklingen präsentierte Selbstgenähtes
wie die Herzkissen, die sie jeder Brustkrebspatientin im
Kreiskrankenhaus Gummersbach schenken. Unter den Arm geklemmt, lindert
das Kissen den Schmerz auf eine Operationswunde an der Brust.

Über Versorgungsmöglichkeiten mit Hilfsmitteln bei Brustkrebs
referierte Ilka Stranzenbach, Mitarbeiterin eines Sani-

tätshauses. Den aktuellen Stand der Pharmazie stellte eine Fachfirma
vor. Auch Informationen über schmerzlindernde Öle und kühlende
Wickel fehlten nicht. Das Team des Schmerzdienstes am Kreiskrankenhaus
gab praktische Tipps aus der Aromatherapie und Naturheilkunde.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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