Bimmelbahn
Das ist ein Fall für die Stadtchronik
WALDBRÖL - Keine Schienen, kein Bahnhof, keine Signale, dafür ein Lokführer,
ein Fahrdienstleiter, ein Zug und jede Menge Fahrgäste. Pünktlich um
16.03 Uhr rumpelte am 4. Oktober 2016 nach vielen Jahren wieder ein
Zug durch die neue Bahnunterführung am Boxbergkreisel. Kein ICE oder
ein Regionalexpress, sondern das stadtbekannte Bimmelbähnchen von
Gerhard Wirths (Priemchen).
Für die ordnungsgemäße Abwicklung des Zugverkehrs sorgte
Fahrdienstleiter Christian Wirths, der die inoffizielle Einweihung der
alten Trasse gemeinsam mit Ivan Tomas initiiert hatte. Den beiden
Boxbergern widerstrebte es, dass der tiefe Bahneinschnitt ohne
Fahrzeug-Brücke für fast zwei Jahre zur ungewollten Trennung der
Nord- und Südboxberger führte. Zeit genug einen Plan auszuhecken, um
der offiziellen Teilfreigabe mit einem Schabernack zuvorzukommen.
Gerhard Wirths ließ sich nicht zweimal bitten und war mit seiner
Bimmelbahn zur Stelle, bevor das erste Auto den Kreisel befahren
würde. Wolfgang Klein, der die alte Behelfsbrücke aus den 1950er
Jahren noch kannte, war einer der ersten Fahrgäste. Als sich der Zug
dem „Tunnel" näherte, lief ihm das Herz über und mit glänzenden
Augen verriet er den Mitfahrern: „Jetzt fahren wir dahin, wo ich
früher geknutscht habe!"
Historie und Emotionen, der Boxberg und sein Kreisel! Die Boxberger
Anwohner sind auf jeden Fall mit guter Laune und als erste auf eine
Rundfahrt durch Waldbröls Präsentierkreisel kutschiert. Mit der
Bimmelbahn oben herum und dann auch gleich unten hindurch! Am
vergangenen Freitag schließlich wurde der Durchlass von der
Kaiserstraße zur Wiehler Straße offiziell freigegeben.
Weitere Bilder:
www. lokalanzeiger.de
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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