Schuldnerberatung
Der Teufelskreis kann oft ohne Hilfe nicht durchbrochen werden
Oberberg - Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Schuldnerberatung hat sich das
Team der Schuldnerberatungsstelle des Evangelischen Kirchenkreises An
der Agger vorgestellt.
„Wenn Menschen in finanzielle Not geraten, brauchen sie –
unabhängig von der Einkommenssituation – Unterstützung. Denn
Überschuldung destabilisiert die Betroffenen in verschiedener Weise,
nicht nur durch oft ungeklärte rechtliche, wirtschaftliche und
soziale Fragen, sondern auch in psychischer und gesundheitlicher
Hinsicht“, sagte Kristina Schüttler, Leiterin der
Schuldnerberatungsstelle der Diakonie Kirchenkreis An der Agger. Nicht
selten entstehe ein Teufelskreis, den die Betroffenen oft ohne
Begleitung nicht durchbrechen könnten.
Die Schuldnerberatung ist eine diakonische Einrichtung des
Evangelischen Kirchenkreises An der Agger mit seinen 26
Kirchengemeinden, unter anderem in Gummersbach, Bergneustadt,
Engelskirchen, Marienheide, Reichshof, Wiehl und Wipperfürth.
Auf dem Waldbröler Vieh- und Krammarkt hat sich das Team der
Beratungsstelle vorgestellt. Diakoniepfarrer Thomas Ruffler aus
Klaswipper unterstützt im Namen des Diakonierates die Anliegen der
Schuldnerberatung. „Der Beratungsbedarf ist wesentlich höher“,
und sei ein gravierendes Problem, so Ruffler. „Es ist wichtig, dass
wir das Thema öffentlich ansprechen!“
Eine ausreichende Finanzierung für die Beratung von überschuldeten
Personen, die Leistungen vom Jobcenter (ALG2) beziehen, gewährleistet
der Oberbergische Kreis.
Bedauert wird, dass die Beratungsstelle der Diakonie keinerlei
Landesmittel für die Beratung aller weiteren Einkom-
mensgruppen im Südkreis erhält, etwa für Geringverdiener, Rentner,
Studenten oder Auszubildende. Diese Zuwendung zur Förderung der
Insolvenzberatung wurde 2002 an andere Beratungsstellen im
Oberbergischen Kreis vergeben, die einer enormen Nachfrage von
Ratsuchenden gerecht werden müssen. Die Schuldnerberatung der
Diakonie gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, so dass die
Landesmittel im Südkreis von Oberberg nicht ankommen. Das Team der
Schuldnerberatung in Waldbröl ist sich einig: „Eine Beratung für
alle Ratsuchenden Personen in Waldbröl, Morsbach, Nümbrecht und
Reichshof würden wir sehr gern anbieten, auch um unsere Kollegen von
Caritas und AWO zu entlasten. Aber uns sind die Hände gebunden. Eine
Zuteilung zusätzlicher Landesmittel an die Schuldnerberatung der
Diakonie An der Agger wäre sehr wünschenswert! Zurzeit beraten wir
alle telefonisch und zeitnah, geben erste Tipps und leiten weiter an
andere Stellen.“
Was die Beratungsstelle - außer ihrer Aufgabe überschuldete
ALG2-Personen zu beraten - noch darf, ist die Ausstellung einer
Kontobescheinigung betreffend Pfändungsschutz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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