Maikaefer flieg

Die possierlichen Tierchen sind bei Förstern eher unbeliebt

Oberberg - (cf) Vier Jahre leben die Engerlinge in der Erde und krabbeln im Mai
als putzige, braune Käfer mit gestreiftem Bauch aus der Erde. Sie
sehen unterschiedlich aus: Im Volksmund gibt es die Unterscheidung
zwischen „Bäcker“, „Schornsteinfeger“ und „Kaiser“. Diese
entstehen durch die unterschiedliche Färbung an der Unterseite der
Käfer. Der Bäcker sieht weiß, der Schornsteinfeger dunkel und der
seltene Kaiser rot an der Behaarung der Unterseite aus.

Die Förster lieben weder die Engerlinge noch die Käfer. Die
Engerlinge ernähren sich vier Jahre von den Wurzeln der Bäume und
richten erheblichen Schaden an den Jungpflanzen an. Wenn die Käfer in
großen Scharen auftreten, können sie ganze Wälder kahl fressen. Die
Bäume sterben trotzdem nicht ab, da sie nach dem Kahlfraß neu
ausschlagen. Es ist sehr unterschiedlich wie die Maikäfer-Population
ausfällt. Genau weiß man es erst, wenn sie da sind. Es ist immer nur
eine kurze Zeit, denn die Männchen sterben nach der Paarung und die
Weibchen nach der Eiablage. In dieser Zeit kann man besonders abends
bei Licht die brummenden, großen Käfer sehen. Gemächlich fliegen
sie von Baum zu Baum. Bevor sie fliegen, bewegen sie die Flügel auf
und ab und strecken ihre Fühler wie Fächer aus. Weil sie so langsam
sind, kann man sie gut fangen und auf der Hand krabbeln lassen. Mit
ihren Kratzbeinchen kitzeln sie auf der Haut. Besonders Kinder mögen
die Käfer.

Zu Lebzeiten von Wilhelm Busch waren die Maikäfer wohl sehr häufig.
Wilhelm Busch lässt die Buben Max und Moritz Maikäfer unter „Onkel
Fritzens“ Matratze legen. Er schreibt dazu:

..Seine Augen macht er zu,

Hüllt sich ein und schläft in Ruh.

Doch die Käfer, kritze, kratze!

Kommen schnell aus der Matratze.

Schon fasst einer, der voran,

Onkel Fritzens Nase an.

„Bau!“ schreit er. „Was ist das hier?“

Und erfasst das Ungetier.