Immer noch mit dem Herzen dabei
Ehemalige Floriansjünger an historischem Ort
Oberberg. Tradition fortgesetzt. Die ehemaligen Führungskräfte der Feuerwehren des Ober-bergischen Kreises kamen wieder einmal zusammen. Diese wiederkehrende Zusammenkunft wurde nur durch die Coronapause unterbrochen.
Jene „alten Kameraden“ waren einmal die örtlichen Gruppen- und Zugführer als auch Gemeinde- beziehungsweise Stadtbrandmeister und damit Leiter der 13 kommunalen Feuerwehren mit insgesamt über 2.700 Feuerwehrfrauen und -männer.
Kreisausbilder und Kreisbrandmeister vervollständigen die Hilfsorganisation im Oberbergischen Kreis.
Der Vorsitzende der „Ehemaligen“, Christoph Gissinger, bemüht sich, nicht nur die Pflege der Kameradschaft von früher fortzusetzen, sondern auch das noch immer vorhandene Interesse der Senioren an neuen Methoden und Geräten für den Feuerschutz als auch Brandverhü-
tungsmaßnahmen zu stillen. Gissinger führt die „Jungen“, die mit dem 65. Lebensjahr den aktiven Feuerwehrdienst verlassen, bis hin zu den „jung Gebliebenen“, die mit über 90 Jahren noch immer begeistert bei der Sache sind: derzeit 168 Kameraden.
Die Stärkung der Gäste wurde durch den Löschzug Ründeroth organisiert. Eine Besichtigung des Feuerwehrdepots mit seinen neuen Fahrzeugen unter Führung von Rainer Schmidt stand natürlich auch auf dem Programm.
Nach der Ehrung der verstorbenen Kameraden übergab Christoph Gissinger das Wort an Kreisbrandmeister Wilfried Fischer. Sein aktueller Bericht streifte den Stand des in Bau befindlichen Ausbildungszentrums in Brächen sowie die neu bestellten Wehrführer in Morsbach, Nümbrecht und Reichshof. Er erwähnte auch, dass der Oberbergische Kreis mit der Auflösung der Werkswehr Radium über keine Werksfeuerwehr mehr verfügt.
Erfreulich aber sei, dass nur noch Waldbröl, Wiehl und Wipperführth keine „Kinderfeuerwehr“ haben. In allen übrigen Gemeindefeuerwehren können sich Kinder ab dem sechsten Lebensjahr spielerisch mit dieser wichtigen Aufgabe anfreunden.
Wilfried Fischer wird zum Jahresende als Kreisbrandmeister in Ruhestand gehen; seine Nachfolge erörtert derzeit der Kreistag.
Werksbesichtigung
Einen Höhepunkt des Treffens stellte die Besichtigung eines Ründerother Kunststoffwerkes dar. Bei einem Rundgang durch Werkzeugbau, Produktion und Versand wurden interessante Details bekannt. So werden 170.000 Kartuschen für Baustoffe, Dichtmittel und Kleber täglich in Ründeroth gefertigt. Einige der ehemaligen Führungskräfte kannten den Betrieb noch von einem verheerenden Brand im November 1976, durch den die Produktion über viele Tage zum Erliegen kam. Nur durch Fluten der Lagerräume im Untergeschoss konnte der Brandherd damals erstickt werden. Eine Wiederholung ist durch Maßnahmen im vorbeugenden Brandschutz so gut wie ausgeschlossen.
Gissinger und seine Helfer Friedhelm Stockhausen und Rainer Schmidt wollen sich weiterhin für die Ehemaligen engagieren. Vielleicht wird man wegen der Personalknappheit bei einigen Freiwilligen Feuerwehren temporär auf „jung gebliebene“ Ehemalige, etwa bei Großschadenslagen oder Katastrophenereignissen, im rückwärtigen Bereich zurückgreifen müssen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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