Frank Herhaus hat die BSO verlassen
Er hat viel bewegt

Diplom-Ökologe und Naturfreund Frank Herhaus hat 26 Jahre die Biologische Station Oberberg geleitet, jetzt leitet er das Amt für Planung, Mobilität und Regionale Projekte des Oberbergischen Kreises. | Foto: Karin Rechenberger
  • Diplom-Ökologe und Naturfreund Frank Herhaus hat 26 Jahre die Biologische Station Oberberg geleitet, jetzt leitet er das Amt für Planung, Mobilität und Regionale Projekte des Oberbergischen Kreises.
  • Foto: Karin Rechenberger
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Nümbrecht - „Die Biologische Station Oberberg ist mit einem hochmotivierten Team
optimal aufgestellt; deswegen fällt es mir nicht schwer, eine neue
Aufgabe zu übernehmen“, sagt Diplom-Ökologe Frank Herhaus. Herhaus
war seit der Gründung der Biologischen Station Oberberg (BSO) vor 26
Jahren deren Geschäftsführer und seit sieben Jahren ebenso Leiter
der Biologische Station Rhein-Berg. Damit geht für ihn eine Ära zu
Ende.

In den vielen Jahren seiner Amtszeit hat er Entscheidendes bewegt. Als
Kind wurde bei Herhaus, der in Hunstig aufgewachsen ist, die
Naturbegeisterung durch seinen Vater geweckt, der Feld- Wald- und
Wiesenmensch sowie Jäger war. Ehrenamtlich hatte Herhaus dann im
naturkundlichen Bereich gearbeitet.

Nach der Ausbildung zum Förster war ihm aber klar geworden, dass ihm
der naturkundliche Teil mehr am Herzen liegt als die reine
Forstwirtschaft. Nach einem Zusatzstudium Ökologie führte ihn seine
erste Stelle im April 1992 zur BSO und somit zur engen Zusammenarbeit
mit dem Kreis Oberberg.

„Das war eine tolle Chance etwas aufzubauen“, berichtet Herhaus
und fügt schmunzelnd hinzu „wir haben in drei leeren Büros in
Gummersbach begonnen“.

In der Anfangsphase arbeiteten sie zu zweit, nach einem halben Jahr
stießen zwei weitere Personen dazu, zu denen auch Christine Wosnitza,
die jetzige kommissarische Geschäftsführerin der BSO, gehörte.
Heute besteht das Team aus rund 15 Mitarbeitern, und seit 22 Jahren
hat die Biologische Station ihr Domizil im Roten Haus auf dem Gelände
des Nümbrechter Schloss Homburg.

Zu der Hauptaufgabe der BSO, die Betreuung der Naturschutzgebiete,
kamen schnell zahlreiche Projekte rund um den Einsatz für den Erhalt
der Biologischen Vielfalt hinzu. Aus den vielen brachliegenden
Flächen in den Tälern des Südkreises ist das Schafprojekt
entstanden, um die Täler durch extensive Beweidung offen zu halten.
Es folgte die Beteiligung bei „Bergisch pur“, die Bildungsarbeit
und die Öffentlichkeitsarbeit wurden verstärkt, und es wurde die
Sensibilisierung für die Themen der Schutzgebiete vorangetrieben.
Weiterhin gab es zahlreiche Artenschutzprojekte wie das
Rotmilanprojekt und das der Gelbbauchunke oder die
Fledermausschutzmaßnahmen. „Ein großes Projekt war auch das Thema
„Wupper Vielfalt“, aufbauend auf das Wasserquintett“, erzählt
der 52-jährige Ökologe. Zu den verschiedenen Teilprojekten gehört
auch der Reiseführer, in dem die naturkundlichen Besonderheiten des
Radweges aufgearbeitet werden.

Der Bahntrassenradweg verläuft vom Bahnhof in Marienheide bis
Radevormwald mit vielen Informationstafeln und Erlebnisstationen.
Weitere Projekte sind gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland
(LVR) im Bereich Kulturlandschaft entstanden. Dazu gehören das Buch
über alte Obstsorten, naturnahe Projekte mit Menschen mit und ohne
Behinderung, das Naturerlebnis Auenpfad durch die Brölaue oder aber
auch immer wieder zahlreiche aktuelle Themen, wie der Umgang mit dem
Jacobs-Kreuzkraut.

„Mein Lieblingsprojekt, was Publikationen betrifft, ist das
„Lesebuch Landschaft“, das dem Leser einen aufschlussreichen Blick
in die Bergische Kulturlandschaft verschafft“, erzählt der
engagierte Naturfreund. Sein Traum sei es, den Menschen diese
Kulturlandschaft zu erklären – was ist in einem Dorf alles zu
finden, was ist besonders an einer Streuobstwiese, wie sind Hohlwege
entstanden, und worin besteht der naturkundliche Bezug. Von Kollegen
wird Herhaus als herausragender Netzwerker beschrieben, der in
beratender Funktion in zahlreichen Gremien und Fachausschüssen
gefragt ist und der die große Gabe besitzt, seine Begeisterung für
die Besonderheiten der Natur den Menschen näherzubringen. Sein
Know-how ist nicht nur in projektbezogen Bereichen gefragt, auch im
Landschaftsumweltschutz ist er ein gefragter Fachmann. Frank Herhaus
hat viel bewegt; war Initiator und Macher zahlreicher Projekte rund um
die Natur.

Am 1. Mai hat er in die oberbergische Kreisverwaltung gewechselt und
leitet das Amt für Planung, Mobilität und Regionale Projekte des
Oberbergischen Kreises.

- Karin Rechenberger

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.