Strombedarf vergleichen
Fachleute diskutierten Forschungsprojekt ENERWATER

30 Abwasser-Fachleute aus vier Ländern trafen sich auf :metabolon in Lindlar, dem Forschungsstandort der TH Köln.  | Foto: Daniel Beer/TH Köln
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Oberberg - Mehr als 30 Fachleute der deutschen Abwasserverbände und Partner
des europäischen Forschungsprojekts ENERWATER trafen sich am Lehr-
und Forschungsstandort :metabolon in Lindlar. Vorgestellt und
diskutiert wurden die Fortschritte auf dem Weg hin zu einem
europaweiten Vergleichsportal für die Messung der Energieeffizienz
von Kläranlagen.

Ziel ist die Entwicklung einer Standardmethode zur Einteilung der
Kläranlagen in Energielevel von A bis F - ähnlich wie bei
Haushaltsgeräten.

Neun Hochschulen und Unternehmen aus Spanien, Deutschland, Italien und
Großbritannien haben sich zu dem Forschungsprojekt
zusammengeschlossen. Aus Deutschland beteiligen sich die TH Köln und
der Aggerverband an ENERWATER.

Beim Stakeholder-Event ging es vor allem um die Vorstellung des
Entwicklungsstands vor der deutschen Fachwelt. In England und Italien
fanden bereits ähnliche Veranstaltungen statt, Spanien wird folgen.

Professor Dr. Michael Bongards vom Campus Gummersbach der TH Köln:
„Wir möchten möglichst viel Rückmeldung von Anlagenbetreibern und
Abwasseringenieuren bekommen, wo die Stärken und Schwächen unserer
Methode liegen. Wir bekommen vielfältige Hinweise, was zu beachten
ist und wo beispielsweise Unterschiede zwischen deutschen und
spanischen Kläranlagen liegen."

Das Onlineportal für das Projekt ENERWATER
(www.enerwater.eu) ist bereits
erreichbar. Dort können sich Kläranlagenbetreiber als Projektpartner
kostenlos registrieren, anschließend direkt die Daten der eigenen
Anlage eingeben und so eine Energieklassifizierung im europäischen
Vergleich erhalten.

Die Einsparpotenziale werden für jeden einzelnen Aufbereitungsschritt
der Kläranlage durch die Einteilung von A bis F transparent und
verständlich dargestellt.

„Ich kann als Anlagenbetreiber mit diesen Daten Schwachpunkte und
Optimierungsmöglichkeiten meiner Anlage erkennen. Dann habe ich eine
gute Begründung, meine zuständigen Lokalpolitiker anzusprechen, um
finanzielle Mittel für die Effizienzverbesserung genehmigt zu
bekommen", erklärt Andreas Cronrath, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
der TH Köln und zuständig für ENERWATER, den praktischen Nutzen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung am Standort :metabolon wurde in
Workshops der Umgang mit dem Onlineportal und Informationen zur
Datenerfassung erläutert. Dazu gehören beispielsweise die Auswahl
und Installation der benötigten Messtechnik, Festlegung von
Probeentnahmestellen und die Berechnung der Kennzahlen. Das
dreijährige Projekt wird durch das EU-Förderprogramm Horizont 2020
gefördert und läuft bis voraussichtlich März 2018.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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