Frauenausschuss diskutierte
„Frauen in der Kirche melden sich zu Wort“

Der Frauenausschuss, mit Gästen aus Lettland und Polen, traf sich zum Gespräch mit Superintendent Jürgen Knabe im Kreiskirchenamt (v.li.): Annemarie Kind, Pfarrerin Gabriele Bach, Vera Gast-Kellert (Sprecherin des Frauenausschusses), Kerstin Moldricks (hinten), Agnieszka Godfrejów-Tarnogórska und Dr. Dace Balode. | Foto: Kirchenkreis an der Agger
  • Der Frauenausschuss, mit Gästen aus Lettland und Polen, traf sich zum Gespräch mit Superintendent Jürgen Knabe im Kreiskirchenamt (v.li.): Annemarie Kind, Pfarrerin Gabriele Bach, Vera Gast-Kellert (Sprecherin des Frauenausschusses), Kerstin Moldricks (hinten), Agnieszka Godfrejów-Tarnogórska und Dr. Dace Balode.
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Gummersbach - (cf). Zum Thema „Frauen in der Kirche melden sich zu Wort" hatte
der Frauenausschuss des Kirchenkreis An der Agger im Jahr des
Reformationsjubiläums eingeladen. Annemarie Kind begrüßte, auch im
Namen des Kreissynodalvorstands, die Gäste im evangelischen
Gemeindehaus in Gummersbach. Sie erlebten einen spannenden Abend zum
Thema Frauenordination.

Die Theologin Dr. Dace Balode, Dekanin der theologischen Fakultät der
Universität Lettland, begann ihren Vortrag mit den Worten: „Da es
Frauen in unserer Kirche verboten ist zu reden, singe ich heute," und
hatte damit gleich Lacher und Sympathien auf ihrer Seite.

Pfarrer Jürgen Knabe, Superintendent des Kirchenkreis an der Agger,
hatte am Vormittag die Wertschätzung für die Kolleginnen in der
rheinischen Kirche geäußert: „Die Pfarrerinnen sind eine große
Bereicherung für Verkündigung, Seelsorge und Bildung."

Das wird nicht überall so gesehen. In Lettland werden Frauen seit
1993 nicht mehr zum Pfarramt zugelassen, berichtete Balode. Zur
Situation in Polen sagte die Theologin Agnieszka
Godfrejów-Tarnogórska bei ihrem Vortrag, dass die Frauenordination
bei einer Abstimmung nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit für
die Einführung erhalten habe. Beide Theologinnen und auch der
Superintendent waren sich einig, dass in der Gesellschaft ein Rückzug
auf traditionelle Werte wahrzunehmen sei.

Professor Dr. Christine Globig von der Fliedner-Fachhochschule
Düsseldorf, schilderte in ihrem Referat über die Frauenordination im
Rheinland, dass für die Rechte der Frauen heftig gestritten werden
musste. Auf Luther könnten sich die Frauen leider nicht berufen.
„Mit Luther muss man vorsichtig sein, gerade auch im
Reformationsjahr," sagte Globig, „ihm wird auch viel in den Mund
gelegt." Sie spannte einen Bogen von Ilse Härter, der ersten
ordinierten Pastorin in Deutschland bis hin zu Maria Jepsen, der
weltweit ersten lutherischen Bischöfin.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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