Grußwort Ostern
Gemeinsamer Ostergruß der katholischen und evangelischen Kirchen i ...
„Ostern ist nicht nur das wichtigste christliche Fest, sondern für
viele auch das Schönste. Ostern steht für Aufbruch, Frühling,
Erneuerung und den kommenden Sommer. Passend dazu klingen die Worte
Gottes „Siehe ich mache alles neu“ (Offenbarung 21, 5). An
Karfreitag stirbt Christus, aber an Ostern besiegt er den Tod. Ein
ganz neues Leben ist möglich.
Und doch ist 2021 vieles anders. Das zweite Jahr Corona hat Spuren
hinterlassen. Viele Menschen sind „mütend“.
Dieses neue Kunstwort in Talkshows und Kommentaren beschreibt die
eigentümliche Mischung aus Müdigkeit und Wut, die nach dem Auf und
Ab von Lockdowns und Lockerungen viele erleben.
So sind unsere Wünsche bescheiden geworden. Back to the future - das
würde vielen schon reichen; zurück in die Zukunft, so wie es vor
Corona war. Und dabei geht es gar nicht unbedingt um große Wünsche,
wie Urlaub in Übersee oder Konzerte und Kirchentage. Einfach nur
Essengehen, Treffen mit ein paar Freunden, jemanden in den Arm nehmen,
einfach mal unbeschwert in die Stadt oder ins Kino gehen können –
das wäre schön.
Doch das wird es so nicht geben. „Siehe ich mache alles neu“,
spricht Gott. Was vergangen ist, wird so nicht wieder werden. Wir alle
haben uns verändert und sind besser geworden. Wir haben viel dazu
gelernt an Geduld und Rücksicht, am Umgang mit digitalen Medien und
Kontakt auf Entfernung.
Wir wissen viel mehr, wie wichtig persönliche Begegnungen und wie
wertvoll andere Menschen für unser Leben sind. Nach Corona wird nicht
vor Corona sein. Doch mit den Erfahrungen dieser Krisenzeit können
wir auch vieles bewusster und liebevoller machen.
Ostern steht für den Sieg über den Tod; Ostern steht für Erneuerung
und einen neuen Anfang. Gott schenkt uns immer wieder die
Möglichkeit, uns zu verändern und selbst aus schlimmen Zeiten das
Beste zu machen.
Noch ist Corona nicht vorbei, noch müssen viele von uns geimpft
werden, noch heißt es aufmerksam zu bleiben und andere und sich
selbst zu schützen.
Aber Ostern steht auch 2021 wieder für einen Aufbruch und ein neues
Leben. Christus verändert Ostern das Leben so radikal, dass er dem
Tod die Bedeutung nimmt und die Liebe als Maß aller Dinge in den
Vordergrund stellt. Und damit öffnet er auch uns die Tür, um unser
Leben zu erneuern und uns zu fragen: Was soll für uns wichtig sein,
2021 mit und hoffentlich bald nach Corona.
„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist
vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Korinther 5, 17) – so
lädt Gott uns ein, durch den Glauben neu zu werden und nicht nur
bescheiden das Alte bewahren zu wollen. Gott lädt ein, mit
Gottvertrauen Neues zu wagen und gerade durch die Erfahrungen einer
schweren Zeit besser zu leben, weil wir erlebt haben, was wirklich
wichtig ist.“
Gesegnete Ostern
und dazu viel Kraft, Mut
und Freude für alles,
was Gott wird neu werden lassen. Michael Braun
Superintendent des Kirchenkreises An der Agger
Kreisdechant
Pastor Christoph Bersch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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